Der Eiswürfel-Release ist eine Methode, mit der man einen Schlüssel so deponieren kann, dass man erst nach einer bestimmten Zeit herankommt. Dabei ist der einzig wichtige Faktor die Raumwärme, die für gewöhnlich immer weit über dem Gefrierpunkt liegt. Deshalb ist diese Methode sehr sicher und gut geeignet, um eine Selfbondage durchzuführen, bei der man verhindern will, dass man sich vor Ablauf einer gewissen Zeit befreien kann.
Auch bei dieser Methode ist es wichtig, immer einen Sicherheitsschlüssel bereit zu legen (siehe Sicherheitsschlüssel)! Bei dem Eiswürfel-Release bietet es sich zudem an, dass der ganze Aufbau, zusätzlich zum Sicherheitsschlüssel, zweimal parallel durchgeführt wird. Also, zwei identische Schlüssel in Eiswürfeln einzufrieren und anzubringen. So ist ein reibungsloser Ablauf wesentlich wahrscheinlicher.
Zuerst wird ein Behälter benötigt, der frostbeständig ist, beispielsweise eine leere Packung Fruchtzwerge. Diese gibt es auch in 2 unterschiedlichen Größen. Die Wartezeit, bis der Schlüssel vom Eiswürfel freigegeben wird, hängt von der Größe des Eiswürfels ab. Daher sollte man unbedingt den Auftau-Prozess vor der ersten echten Anwendung einmal ausprobiert haben, um genau zu wissen, wie lange es dauert, bis der Eiswürfel vollständig geschmolzen ist. Hat man einen passenden Behälter gefunden, wird dieser nun mit Wasser gefüllt.
Anschließend befestigt man den Schlüssel an einer Schnur von etwa 1 m Länge oder mehr. Diese wird später dazu benutzt, den Schlüssel besser erreichen zu können, falls er ungünstig zu Boden fällt. Idealerweise befestigt man die Schnur sogar an einem Punkt, der auch während der Selfbondage erreicht werden kann. Oder es wird so viel Schnur benutzt, dass er zusätzlich an der Decke oder einem anderen hohen Punkt befestigt wird, sodass der Schlüssel in Reichweite pendelt, sobald das Eis geschmolzen ist. Weiterhin kann die Schnur dazu verwendet werden, den Schlüssel beim Einfrieren mittig in das Wasser zu hängen, statt ihn am Rand des Behälters auszubalancieren. Zusätzlich zum Schlüssel muss noch weitere Schnur, oder besser eine Kette in den Behälter gelegt werden, die nicht mit dem Schlüssel verbunden ist! Der Schlüssel sollte einigermaßen mittig im Behälter sein und nicht am Boden liegen, damit er nicht vorzeitig herunterfällt, bevor das Eis geschmolzen ist.
Wichtiger Hinweis: Es ist ratsam, eine Kette oder alternativ eine weitere, zu der Schnur, an der der Schlüssel hängt, stark unterschiedliche Schnur mit in den Eiswürfel zu legen. Dies hat den Grund, dass keine Verwechslungsgefahr besteht. Wenn versehentlich die falsche Schnur, also jene, an der der Schlüssel hängt, an die Decke geknotet wird und diese auch zu kurz ist, um zum Boden zu reichen, kann der Schlüssel nicht herunterfallen! Weiterhin sollte auch keine Kette benutzt werden, die herunterfällt, da diese Verletzungen oder Schäden am Mobiliar verursachen kann. Die Variante, nur eine einzige Schnur zu benutzen, die zwar lang genug ist, damit der Schlüssel zum Boden reicht, die dann aber mit in den Eiswürfel gelegt wird, um zu erreichen, dass der Schlüssel trotzdem hoch genug hängt, ist sehr gefährlich, da die Schnur sich verheddern kann und der Schlüssel dann evtl. nicht tief genug hängt!
Sobald der Eiswürfel nun komplett durchgefroren ist, kann man ihn an der Decke oder einem anderen hohen Punkt befestigen. Dabei reicht zum Beispiel auch eine Deckenlampe völlig aus. Nun beginnt der Eiswürfel zu schmelzen und ihr könnt damit anfangen, euch in die Selfbondage zu begeben. Die Zeit, die man nun benötigt, um sich selbst (fertig) zu fesseln, muss übrigens auch bei der Planung der Selfbondage-Session bzw. bei der Größe des Eiswürfels mit in Betracht gezogen werden, damit der Eiswürfel nicht schon schmilzt, bevor die Session überhaupt richtig begonnen hat.
Hinweis: Bitte immer eine kleine Checkliste vor jeder Selfbondage durchgehen, um zu überprüfen, dass nichts vergessen wurde.
Als Risikoquellen bei dieser Methode gelten vor allem Tages- und Jahreszeit. So kann durch einen Ausfall der Heizung im Winter die Temperatur stark sinken. Der Eiswürfel wird zwar höchstwahrscheinlich immer noch schmelzen, braucht aber deutlich länger, bevor er vollständig geschmolzen ist. Außerdem ist es eine gute Idee, das Licht einzuschalten, selbst wenn es noch hell ist. Sollte der Eiswürfel unerwartet lange zum Schmelzen brauchen oder die Abenddämmerung früher als geschätzt einsetzen, ist es sehr viel leichter, den Schlüssel zu finden, wenn es hell ist.
Die größte Gefahrenquelle ist allerdings der bereits beschriebene Flüchtigkeitsfehler, dass der Schlüssel durch Befestigung der falschen oder einer zu kurzen Schnur auch nach dem Schmelzen nicht erreichbar ist. Dies sollte unbedingt doppelt und dreifach kontrolliert werden, um diese Gefahr zu vermeiden!