Der Master Lock ist ein handelsüblicher Keysafe für zu Hause. Eigentlich sind Keysafes dafür gedacht, dass man einen Wohnungsschlüssel außerhalb der Wohnung anbringen kann, zu dem man nur mit einer Zahlenkombination Zugang bekommt. Die Kosten für beispielsweise den Select Access von Master Lock liegen bei ungefähr 30 €.
Ein solcher Keysafe bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten für BDSM und Bondage. Insbesondere Personen, die eine Fernbeziehung oder sogar eine reine Online-D/s-Beziehung führen, profitieren davon.
Es ist mithilfe eines solchen Master Locks möglich, einer Person den Zugang zu einem Schlüssel zu verwehren ohne den Schlüssel dabei in der Hand haben zu müssen – einfach indem der Schlüssel mit einer Kombination gesichert wird, die diese Person nicht kennt. Ein großer Vorteil gegenüber anderen Varianten (mit komplexerer Technik) ist, dass es sehr einfach ist, eine Kombination zu übermitteln. Beispielsweise per eMail, SMS oder mit dem guten alten (Mobil-)Telefon. Dadurch gibt es keine Abhängigkeit von z.B. einer Internetverbindung, Strom oder sonstigem.
Doch auch trotz der hohen Ausfallsicherheit sollte jederzeit ein Sicherheitsschlüssel oder (wenn möglich) auch die Kombination verfügbar sein. Diese können so verwahrt werden, dass sie nicht erreichbar sind, ohne Spuren zu hinterlassen. Denkbar wäre ein Briefumschlag mit einer Unterschrift oder die Verwendung von Einwegschlössern, die zum Öffnen beschädigt werden müssen. Durch die eindeutige Seriennummer ist es nicht möglich, das Schloss danach wieder zu ersetzen, ohne dass die Person mit der Macht über den Schlüssel dies später erfährt. So bleibt die Kontrolle, trotz der zusätzlichen Sicherheit, gewahrt.
Idee: Den Sicherheitsschlüssel oder die Kombination mit etwas Klebeband in einer kleinen Kunststoffbox befestigen. Vorher zwei kleine Löcher hineinbohren, durch die nun die Box mit einem Einwegschloss gesichert werden kann. Durch das Klebeband ist es auch nicht möglich, den Schlüssel z.B. durch einen kleinen Spalt rauszuschütteln. Wenn die Box klein genug ist, kann sie sogar unterwegs dabei sein.
Wie benutze ich den Master Lock?
Das Prinzip ist sehr simpel und gleichzeitig sehr effektiv. Alles, was man braucht, ist die Möglichkeit, Videotelefonie zu nutzen oder ein Foto zu übertragen. Videotelefonie ist allerdings sehr viel einfacher. Skype ist hier eine gute und einfache Möglichkeit. Sobald das Telefonat über Skype aufgebaut wurde, muss man lediglich noch die Video-Funktion dazuschalten. Wenn man stattdessen ein Foto benutzt, muss man viele Schritte „blind“ ausführen, das Foto löschen und sich unbedingt nochmal bestätigen lassen, dass das Foto auch scharf genug ist, um die Kombination lesen zu können. Das Prinzip aber funktioniert im Grunde ähnlich wie bei der Video-Methode, die im Folgenden erklärt wird:
Man klappt den Master Lock auf und legt, für die Webcam sichtbar, den Schlüssel in den Safe. Danach wird der Master Lock mit den Rädchen zum Einstellen der Zahlen in die Kamera gehalten.
Auf diese Weise sieht die Person am anderen Ende nun die Vorderseite und überprüft, ob die Zahlen gut sichtbar sind.
Auf der Rückseite vom Deckel des Master Locks befindet sich ein kleiner schwarzer Hebel, der nun umgelegt werden muss. Ab jetzt kann eine neue Zahlenkombination festgelegt werden. Da die Vorderseite zur Webcam zeigt, kann man nun eine Kombination einstellen, die man selbst nicht kennt, die aber dennoch über die Webcam sichtbar ist.
Sobald man mit dem Drehen fertig ist, wartet man kurz, bis die Person auf der anderen Seite sich den Code abgespeichert und notiert hat. Und zwar mit einem Screenshot, um sicherzugehen, dass kein Zahlendreher drin ist, aber auch auf einem Zettel, da ein elektronisches Gerät ausfallen kann!
Bei der Methode mit dem Foto müssen alle Schritte blind ausgeführt werden. Auch das Foto. Dies kann erreicht werden, indem man das Display mit der Hand verdeckt, sobald die Kombination sichtbar werden kann. Wenn das Foto dann übertragen wurde, notiert die Person am anderen Ende sich den Code zusätzlich auf Papier. Danach muss jede Kopie des Fotos natürlich vom eigenen Gerät wieder gelöscht werden.
Sobald die Person dann das Okay gibt, kann es weitergehen. Der schwarze Hebel wird wieder zurück geschoben, der Tresor geschlossen und die Zahlen wieder verdreht, ohne dass man die Kombination vorher gesehen hat. Bei der Video-Methode kann das alles unter Aufsicht der Kamera erfolgen. So ist sichergestellt, dass der Schlüssel wirklich im Safe und die Kombination unbekannt ist. Ab jetzt hat nur noch die Person auf der anderen Seite die „erlösende“ Kombination.
Auch wenn man die Selfbondage alleine durchführt, ist diese Methode sehr gut geeignet. Der einzige Unterschied besteht darin, dass das Foto nicht an eine andere Person übertragen, sondern einem Programm anvertraut wird, dass dieses Foto der Kombination erst nach einem eingestellten Zeitraum wieder freigibt. Je nach Programm kann dieser Zeitraum z.B. auch zufällig gewählt werden oder es gibt weitere Faktoren, die darüber entscheiden, wann die Kombination wieder freigegeben wird.
Hinweis: Der Nachteil bei der Selfbondage ohne eine weitere Person, die alles beaufsichtigt, ist, dass die Technik einem einen Strich durch die Rechnung machen kann. Wenn beispielsweise das Foto von vornherein unscharf war oder der Computer ausfällt, ist womöglich die Freigabe der Kombination verzögert oder fällt komplett aus. Daher sollte immer unbedingt ein Sicherheitsschlüssel vorhanden sein!