Bondage-Puppe

Bondage Puppe1Eine Bondage-Puppe ist eine schöne Möglichkeit für einen Rigger ganz in Ruhe zu üben. Selbst das geduldigste Ropebunny hat nicht immer Lust und Zeit für Experimente oder wiederholte Übungen herzuhalten. Eine gute Bondage-Puppe kann also dabei helfen, neue Techniken auszuprobieren, bekannte Techniken zu vertiefen oder ganze Fesselanleitungen aus Büchern, Websites, etc. nachzuknoten. Insbesondere für Personen, die gerne erstmal die Grundlagen beherrschen wollen, bevor sie sich an einen anderen Menschen wagen.

Bondage Puppe2Zur Herstellung benötigt man:

  • Besenstiel (oder ähnliches)
  • Gartenschlauch, der über den Stiel passt
  • PE-Isolierung bzw. Rohrisolierung
  • Schaufensterpuppe
  • Bohrer, in der Dicke des Schlauchs
  • Säge
  • evt. eine Feile

Hinweis: Bei der Schaufensterpuppe gibt es ein paar Stolpersteine die beachtet werden sollten. Um vernünftig geeignet zu sein, ist es wichtig, dass die Puppe nicht aus dünnem Kunstoff und halbiert ist. Es gibt viele sehr günstige Artikel, die zum Ausstellen von T-Shirts, etc. völlig ausreichen, aber nur die Vorderseite eines Körpers haben. Außerdem ist es sinnvoll, dass die Puppe noch einen Ansatz von Beinen hat, da sonst einige Fesselungen gar nicht erst durchgeführt werden können. eBay oder eBay Kleinanzeigen sind oft gute Fundgruben für gebrauchte Schaufensterpuppen zum kleinen Preis.

Bondage Puppe3Bondage Puppe4Wir beginnen damit ein großes Loch in jeweils die Unterseite der Schultern bzw. Oberarme zu bohren. Also dort wo eigentlich die Arme weitergehen müssten. Die Löcher muss groß genug sein, dass der Schlauch hindurch passt. Hierbei gilt es etwas vorsichtig zu sein, da einige Schaufenster-Puppen aus Materialien bestehen die Glasfasern beinhalten!

Bondage Puppe5Sind die Löcher fertig, wird der Schlauch hindurch gesteckt. Da Schläuche normalerweise von einer Rolle kommen, sind sie meist sehr stark gebogen. Das macht es schwierig sie durch beide Löcher zu bekommen. Ein Stab mit dünnerem Durchmesser, ggf. ein dünnerer Besenstil, kann dabei helfen. Notfalls geht auch der Stab der für die Arme gedacht ist. Jedoch kann es etwas schwierig werden ihn durch beide Löcher zu bekommen, je nachdem wie die Löcher positioniert sind. Erst wird diese Stab durch beide Löcher gesteckt, dann der Schlauch darüber gestülpt und beides gemeinsam durch die Löcher gezogen. Sobald der Schlauch durch beide Löcher hindurch ist, kann man den Stab wieder herausziehen.Bondage Puppe6

Die Schläuche dienen als Ersatz für die Gelenke an den Schultern. Obwohl der Schlauch an sich schon flexibel ist, ist es sehr hilfreich noch Kanten in die Schläuche zu schneiden, damit der Schlauch sich leichter in die entsprechende Richtung biegen lässt. Dabei sollte allerdings darauf geachtet werden diese Kanten nicht zu tief zu schneiden, da der Schlauch sonst an Stabilität und Haltbarkeit verliert oder gar sofort abreißt. Zusätzlich zu dem Schlauch der durch die Schultern geht, sind noch 2 weitere Schläuche für den Rest der Arme nötig, die die „Knochen“ der Unterarme mit den „Knochen“ der Oberarme verbinden. Sie repräsentieren sozusagen die Ellenbogen und brauchen auch entsprechend wieder jeweils eine Kerbe.

Bondage Puppe7Anschließend wird der Besenstiel, der für die „Knochen“ in den Armen gedacht ist, zersägt. Die Länge kann man ein wenig mit Hilfe der eigenen Arme abschätzen. Aber letztlich hängt das benötigte Maß von den Proportionen der Puppe ab. Ein paar cm mehr oder weniger sind allerdings auch kein Problem, da echte Ropebunnys ja auch unterschiedliche Körperformen und Armlängen mitbringen. Die Stiele werden mit Kleber oder Schraubschellen an den Schläuchen befestigt. Selbst wenn die Stiele von sich aus schon sehr fest darin stecken ist es ratsam sie ordentlich zu befestigen, da sie andernfalls früher oder später doch rausrutschen werden.

Bondage Puppe8Nun wird der Isolierschaum zurecht geschnitten. Die Länge sollte dabei etwa der Länge der „Knochen“ entsprechen. Ideal ist es unterschiedlich dicken Isolierschaum für Ober- und Unterarme zu verwenden. Aber im Grunde kann auch ein einziges Stück für den gesamten Arm benutzt werden. Dieses Stück benötigt dann allerdings auch wieder Kerben in den Armbeugen. Um ein Verrutschen des Isolierschaums zu verhindern kann man wieder Kleber oder größere Schraubschellen benutzen. Die Schraubschellen können an den Stellen positioniert werden, an denen beim menschlichen Körper erhöhte Gefahr besteht Nerven einzuklemmen. So fühlt man später sehr deutlich die Stellen an denen aufgrund der Nervenverläufe kein Seil liegen sollte und hat noch einen zusätzlichen Lerneffekt.

Bondage Puppe9Ab jetzt ist die Puppe im Grunde genommen bereits fertig und kann benutzt werden. Allerdings sieht die Konstruktion natürlich noch nicht so schön aus. Wenn Schraubschellen benutzt wurden, besteht zusätzlich noch die Gefahr sich zu verletzen oder ständig mit dem Seil daran hängen zu bleiben. Das tut dem Seil dann natürlich auch nicht gut. Daher ist es nicht nur schöner, sondern auch praktischer die Bondage-Puppe anzukleiden.

Bondage Puppe10Als Kleidung für die Bondage-Puppe eignet sich im Grunde alles was langärmlig ist. Sportbodys sind zum Beispiel sehr geeignet. Kleidung die etwas dicker ist simuliert sozusagen die menschliche Haut. Da die Bondage-Puppe normalerweise recht hart sein wird, verrutscht das Seil sehr viel schneller als bei einem menschlichen Ropebunny. Ein weiches Oberteil hilft dann ein wenig. Zu dick sollte die Kleidung aber auch wieder nicht sein, da sie sonst zu sehr im Weg ist. Und eng anliegende Kleidung ist auch geeigneter als labbrige Kleidung, da sie nicht so sehr zwischen die Seillagen rutscht.

Bondage Puppe11Aber auch bei all den Möglichkeiten die eine gute Bondage-Puppe bietet, darf man nie vergessen, dass sie niemals ein menschliches Ropebunny ersetzen kann. Abgesehen von den anatomischen Unterschieden, ist die Technik bekanntlich lang nicht alles worauf es ankommt. Und ob sich etwas gut anfühlt, zu eng ist oder das Seil an irgendeiner Stelle zu schnell durchgezogen wurde, kann einem eben nur ein Mensch aus Fleisch und Blut mitteilen. Aus diesem Grund kann sie auch immer nur eine Ergänzung und nie ein vollständiger Ersatz zum Üben sein. Natürlich macht es auch viel mehr Spaß einen echten Menschen zu fesseln. Und bitte bedenkt, dass ein echtes Ropebunny es evt. auch durchaus genießt am Lernprozess teilhaben zu können. Schließlich lernen Ropebunny dabei dann auch etwas.

Und nun viel Spaß beim Basteln und Fesseln!