Beim Spielen mit Wachs sollte nicht einfach eine Kerze angezündet und drauf losgetropft werden. Wenn man es richtig anstellt gehört es wohl zu den ungefährlicheren Spielen, aber dafür müssen ein paar Dinge beachtet werden.
Los geht es damit, dass nicht jede Kerze für Wachsspiele geeignet ist. Es gibt Kerzen mit niedrigerem und Kerzen mit höherem Schmelzpunkt. Am sichersten, aber auch am teuersten sind Kerzen die extra für Wachsspiele hergestellt werden.Ganz oben auf der Liste der ungeeigneten Kerzen sind welche mit Bienenwachs. Diese verbrennen meistens viel zu heiß um für Wachsspiele wirklich geeignet zu sein. Sie fangen bei über 60°C an und können wohl sogar bis 120°C heiß werden bevor sie schmelzen. Absolut geeignet sind dagegen Grablichter, mit einer Schmelztemperatur von etwas über 40°C. Damit ist es im Grunde nicht möglich die Haut zu verbrennen. Grablichter muss man allerdings aus ihrer Hülle befreien, damit kein verkokelter Kunststoff entsteht. Teelichter sind etwas wärmer und wären prinzipiell geeignet. Wir möchten dennoch davon abraten, da die Metallschale eines Teelichts schnell mal heiß werden kann, was dann zu Verbrennungen oder versehentlichem Ausschütten führen kann. Ein komplett geschmolzenes Teelicht ist dann doch zu viel Hitze für die Haut und kann wiederum auch zu Verbrennungen führen. Der Schmelzpunkt von weißen Kerzen liegt normalerweise um die 50°C, was auch noch in Ordnung sein sollte, wenn der Tropf-Abstand stimmt. Große Vorsicht ist bei durchgefärbten Kerzen und Kerzen mit farbiger Hülle geboten. Diese enthalten Zusätze, die den Schmelzpunkt stark in die Höhe treiben können – was auch wieder zu unerwünschten Verbrennungen führen kann.
Neben dem Schmelzpunkt ist es noch wichtig die richtige Höhe einzuhalten. Je höher die Kerze gehalten wird, desto mehr Zeit hat der Tropfen Kerzenwachs abzukühlen bevor er auf die Haut trifft. Ähnliches gleiche gilt für die Menge an Wachs. Während ein kleiner Tropfen Wachs nur relativ wenig Wärme trägt, die schnell an die Haut abgegeben ist, kann ein großer Wachstropfen sehr viel Wärmeenergie transportieren, die dann die Haut stark aufheizt, was auch hier wieder zu Verbrennungen führen kann, sofern die Schmelztemperatur zu hoch ist. Andernfalls ist es nur deutlich länger heiß auf der Haut. Bei einer dünneren Kerze wird das nicht so sehr ein Problem werden. Bei dickeren Kerzen sammelt sich allerdings durchaus schnell etwas Wachs an, dass dann auch heißer wird und dem Siedepunkt näher kommen kann. Lediglich bei den sehr kalt brennenden Grablichtern ist sehr schwer eine Verbrennung durch das Wachs zu bekommen, sofern die Haut nicht extrem empfindlich ist.
Zu guter Letzt ist Kerzenwachs selbstverständlich von Wunden und Körperöffnungen fernzuhalten, da sonst Paraffin, Ruß und andere evt. giftige Zusatzstoffe vom Körper aufgenommen werden können, die dort dann Schaden anrichten können. Auch bei Wachs in der Nähe der Genitalien ist Vorsicht geboten, da die Haut dort oft empfindlicher reagieren kann, als bei anderen Körperregionen und, wie schon erwähnt, kein Wachs in den Körper gelangen sollte.