Erste Kontaktaufnahme zu Gleichgesinnten

Kontaksuche1Wir wurden schon einige Male gefragt wie man Kontakte aufbauen kann. Wir können natürlich nur Anregungen geben, da sich jeder Mensch in einer anderen Situation befindet. Da aber gerade Menschen, die neu im BDSM-Bereich sind, oft nicht genau wissen wie sie Anschluss finden und sich überfordert fühlen, wollen wir hier ein paar Ideen für euch bereit halten.

Wenn man eine Nische hat. in der die Kontaktsuche stattfinden soll, hat dies sowohl Vor- als auch Nachteile. Einer der Vorteile ist, dass man bei einer gezielten Suche normalerweise zumindest bereits eine Gemeinsamkeit hat. Dies kann allerdings auch schnell ein Nachteil werden, wenn diese Gemeinsamkeit die Einzige ist und bleibt. Schnell werden Kontakte so nur auf die BDSM-Neigungen reduziert und es fällt schwer sich darüber hinaus besser kennenzulernen.

Kontaksuche2Um erste Kontakte aufzubauen eignet sich natürlich das Internet. Allem voran soziale Netzwerke, die sich auf das Thema BDSM oder sogar noch mehr auf die eigene Neigung spezialisiert haben. Da aber jeder einen anderen Geschmack hat und viele Plattformen auch nur für Volljährige geeignet sind, wollen wir an dieser Stelle keine direkte Empfehlung geben. Wer gar nicht fündig wird, kann auf jeden Fall mal in den Foren der SMJG oder SMJG-Alumni (siehe weiter unten) vorbeischauen.

Eine weitere Möglichkeit sind Stammtische. Diese werden oft auf verschiedenen Plattformen angekündigt und finden regelmäßig statt. Es ist allerdings angebracht sich erst einmal darüber zu informieren wer diese Stammtische normalerweise besucht. Wenn Zweifel bestehen, ist es eventuell eine gute Idee nicht alleine dort hin zu gehen. In jedem Fall kann es nicht schaden sich covern zu lassen; also jemanden darüber zu informieren wo man hingeht.

Die SMJG stellt eine besondere Form von Stammtischen dar, die nur für Jugendliche, bis zum Alter von einschl. 27, vorgesehen ist. Dort wird eine geschützte Atmosphäre geboten, die Übergriffe oder dergleichen verhindern soll. Selbst Flirten bzw. Baggern ist komplett unerwünscht, da die SMJG sich nicht als Partnerbörse versteht, sondern als einen Ansprechpartner, der jedem zugänglich bleiben soll. Dies zeigt sich auch dadurch, dass die Stammtisch Organisatoren normalerweise im Vorfeld gerne alle Fragen beantworten und normalerweise ein Vorab-Treffen ermöglichen, dass Neulingen den Einstieg erleichtern soll. Natürlich ist es dennoch möglich, dass sich Freundschaften oder sogar Beziehungen nach und nach von alleine entwickeln. Die Stammtische und das Forum der SMJG kann auf jeden Fall uneingeschränkt von uns empfohlen werden. Wer bereits zu alt für die SMJG ist, findet vielleicht bei der SMJG-Alumni Anschluss. Diese ist für alle gedacht, die sich langsam dem Alter von 27 nähern oder bereits darüber sind. Es ist nicht nötig vorher die Stammtische SMJG besucht zu haben.

Je nachdem welcher Typ Mensch man ist, eignen sich evt. auch Partys um Menschen kennenzulernen. Diese können auch wieder über diverse Plattformen im Internet ausfindig gemacht werden. Es kann allerdings schwer werden dort Menschen kennenzulernen, wenn sich bereits Gruppen gebildet haben. Andererseits kann es auch sehr gut sein, dass die Partybesucher durch die ausgelassene Stimmung sehr viel zugänglicher sind.

Kontaksuche3Ein generelles Problem ist die Frauenquote in der BDSM-Szene. Nicht deshalb, weil es weniger Frauen als Männer gibt, die sich für BDSM interessieren, sondern weil sehr viel weniger Single-Frauen als Single-Männer auf Partys aufkreuzen und Frauen sich auch oft eher bedeckt halten, wenn es um soziale Netzwerke geht. Einer der Gründe ist, dass Frauen doch sehr häufig wie Objekte behandelt werden und äußerst vielen Anbagger-Versuchen ausgesetzt sind. In sozialen Netzwerken werden, zum Beispiel, enorm viele Spam-Mails in Hunderten von identischen Kopien willkürlich versandt. Zu oft wird dann auch ein „Nein“ nicht als solches akzeptiert, sondern mit Beleidigungen und dergleichen beantwortet. Dies führt natürlich eher zu verhärteten Fronten und weniger Freude bei allen beteiligten. Daher ist es definitiv besser sich die Profile (egal von welchem Geschlecht) aufmerksam durchzulesen und danach zu entscheiden ob es überhaupt passen kann. Danach ist es auch möglich eine sehr viel individuellere und aussagekräftigere Nachricht zu verfassen. Ebenso wichtig ist natürlich, dass das eigene Profil einen selbst gut beschreibt und kein geklauten oder lieblos hingeklatschten Text enthält.

Die wohl größte Hürde ist es allerdings Kontakte, die innerhalb der BDSM-Szene entstehen sind, darüber hinaus zu bringen. Denn häufig passiert es, dass eigentlich gar nicht mehr als diese eine Gemeinsamkeit vorhanden ist. Dann fällt es natürlich auch schwer andere Beschäftigungen zu finden, denen man gemeinsam nachgehen kann. Dies ist aber insbesondere in einer festen Beziehung wichtig, damit sie alltagstauglich werden kann. Schließlich möchte fast niemand jeden Tag immer wieder das gleiche tun.

Kontaksuche4Aller Anfang ist schwer. Und bei der Kontaktaufnahme steht man ja jedes Mal am Anfang. Von einer Absage sollte man sich nicht unterkriegen lassen. Ebenso wenn die Antwort völlig ausbleibt. Wer höflich bleibt, bekommt früher oder später auch eine ebenso nette Antwort. Wer allerdings verzweifelt wirkt und/oder nur auf schnellen Sex aus ist, hat eher schlechte Chancen. Neue Kontakte zu knüpfen ist für viele schwer. Umso wichtiger ist es, den Mut nicht zu verlieren. Wir wünschen viel Erfolg!

Arten des Fesselns

Wenn vom Fesseln die Rede ist, dann fallen meist Wörter wie Bondage oder Fesselspiele. Dabei haben die meisten Menschen schnell ein bestimmtes Szenario im Kopf. Was dabei gerne vergessen wird ist, dass Bondage für verschiedene Leute eine völlig andere Bedeutung haben kann. Manchmal fällt dann im Gespräch auf, dass die Vorstellungen eigentlich weit auseinander liegen. Da gerade die Vielfalt im BDSM-Bereich eine große Rolle spielt wollen wir hier mal auf die verschiedenen Arten des Fesselns eingehen. So eine Liste ist natürlich nie vollständig und soll eher einen Ausblick auf die Vielfältigkeit geben.

Zweckmäßiges Bondage

ZweckmäßigWenn der Partner einfach nur fixiert werden soll, in einem romantischen Setting oder weil es gerade für die Szene notwendig ist, dann geschieht dies oft mit eher einfachen Mitteln. Auch wenn das Bondage bei BDSM-Praktiken eine sehr große Rolle spielt machen viele nur das Nötigste um die Fixierung so zu erreichen wie sie gerade gebraucht wird. Wenn Seile benutzt werden, dann sind diese eher kurz und werden zweckmäßig eingesetzt. Da kunstvolles Einwickeln hier keine Rolle spielt werden aber auch oft andere Utensilien benutzt, wie zum Beispiel Handschellen, Ledermanschetten oder was eben gerade zu greifen ist. Dabei ist allerdings etwas Vorsichtig geboten, da nicht alles womit man fesseln kann auch wirklich geeignet und sicher ist. Im Zweifelsfall ist es immer eine gute Idee eine Sicherheitsschere in Reichweite zu haben.

Gefühlvolles Fesseln

GefühlvollBeim Fesseln kann es sehr gefühlvoll und intim werden. Dies kann noch zusätzlich verstärkt werden, wenn beide Personen sich völlig und ausschließlich auf den Moment konzentrieren. Hierfür eignet sich insbesondere alles was nicht schnell geht, da das Fesseln ausgedehnt werden kann um viel Zeit und Raum für das Miteinander zu geben. Das Ziel ist weniger das Fertigwerden, sondern eher bestimmte Gefühle beim Fesseln zu vermitteln. So können langsame Bewegungen wie ein Streicheln sein. Schnelle Bewegungen mit mehr Kraft hingegen können zusätzlich das Machtverhältnis demonstrieren. Genauso kann auch ein Moment, von dem an das Wehren nicht mehr möglich ist, lange aufgebaut und besonders gefühlvoll inszeniert werden. Eine Lage Seil die sich nach der Anderen enger zieht oder ein Schloss mehr, dass an Ort und Stelle einschnappt und die Bewegung weiter einschränkt, kann plötzlich eine ganze Gefühlswelle auslösen und sehr intensiv erlebt werden.

Kampffesseln

KämpfendDas genaue Gegenteil vom gefühlvollen Fesseln ist wohl das Fesseln in einem Kampf. Obwohl natürlich auch hier alles einvernehmlich sein muss, wird dies für einen Moment vergessen. Das Opfer verhält sich so als würde es nicht gefesselt werden wollen. Besonders reizvoll ist dieses Spiel, wenn das Opfer körperlich auch wirklich unterlegen ist und sich nicht zurückhalten muss. Denn je mehr Widerstand gebrochen werden kann, desto höher ist auch das Gefühl der Hilflosigkeit. Aber auch die psychologische Komponente ist hier nicht zu vernachlässigen. Da es sich ja um einen spielerischen Kampf mit geplantem Ausgang handelt, ist es ohnehin schwierig in der Opfer-Rolle die gesamte Kraft freizusetzen. So kann auch ein eigentlich körperlich überlegenes Opfer am Ende unterliegen. Im Zweifelsfall können aber vorher auch Handicaps gesetzt werden, indem zum Beispiel schon vor dem Kampf die Oberarme an den Körper gefesselt, die Füße zusammengebunden werden oder ähnliches.

Künstlerisches Bondage

KünstlerischFesseln jeglicher Art können auch einen besonders künstlerischen oder ästhetischen Wert haben. So kann zum Beispiel ein Opfer sehr aufwändig in Seilen verschnürt sein, die den Körper betonen oder durch mehr oder weniger komplexe Muster einfach schön anzusehen sind. Genauso kann aber der Einsatz von einem einzelnen Paar Handschellen auf einem Foto, zusammen mit dem richtigen Szenario, eine ganze Menge Aussagekraft haben. Oder es kann mit Seil oder Gewebeband auch Kleidungsstücke für einen besonderen Anlass geschaffen werden. Die Gründe können genauso verschieden sein wie die Ergebnisse. Oft ist es allerdings so, dass sehr viel Zeit in das Schaffen der Werke fliest und kaum Gelegenheit für Intimität oder Gefühle lässt. Diese entstehen dann aber spätestens beim Betrachten der fertigen Arbeit. Eine interessante Eigenart des kunstvollen Fesselns ist, dass die Fesseln oft keinerlei Ausbruchssicherheit bieten und sich teilweise sogar ungewollte von alleine lösen.

Auftritte oder Performances

PerformanceIm Grunde sind Auftritte auch eine Art von künstlerischem Bondage. Allerdings weit mehr für den Moment geschaffen. Denn hierbei wird der Akt des Fesseln sehr hervorgehoben und dramatisiert. Dies geschieht mit gut abgestimmten Bewegungen, die oft mit Musik und Lichteffekten unterlegt sind. Ein wenig Schauspielerei ist auch nicht selten und kann den Auftritt noch interessanter gestalten. Solche Auftritte haben sehr viel Ähnlichkeit zum Tanzen auf einer Bühne und folgen normalerweise einer vorher eingeübten Choreographie. Ziel ist es dabei das Publikum mitzureißen und zu unterhalten. Sehr viel seltener, aber dennoch vorhanden, sind Performances die nur zwischen den beteiligten stattfinden und ohne Publikum auskommen. Auch hier sind es zum Beispiel die rhythmischen Bewegungen zur Musik, die sich bei einem eingespielten Pärchen wie ein Tanz anfühlen können und das Abtauchen in eine eigene Welt ermöglichen können.

Selfbondage

SelfbondageZuallererst wirkt Selfbondage auf die meisten Menschen wie ein Ersatz für „richtiges“ Fesseln, wenn kein Partner zur Verfügung steht. Dies ist so allerdings nicht richtig. Zwar kann Selfbondage auch ein Ersatz für das Fesseln mit einem Partner sein, wird aber von einigen Menschen auch in einer Partnerschaft weiter ausgelegt. Nicht unbedingt, weil der Partner kein Interesse am Fesseln hat, sondern weil Selfbondage eine ganz eigene Palette an Anforderungen und Belohnungen darstellt. Zum einen ist da die Planungsphase. Eine Selfbondage-Session sollte vor der Durchführung ausgiebig geplant werden. So eine Planung kann fordernd sein, aber auch Spaß machen und die Vorfreude steigern. Die Durchführung lässt einem mehr Zeit mit sich selbst, da die Gedanken nicht von einem Partner abgelenkt werden können. Ebenso ist der komplette Ablauf manchmal schon im Vorfeld festgelegt und man kann sich dem dann auch nicht mehr durch geschickte Worte oder Betteln entziehen. Zusammen mit der Befürchtung, dass doch etwas schief gehen könnte und zu einer unangenehmen Situation führen kann (Bitte unbedingt einen Sicherheitsschlüssel vorbereiten!), entsteht hier schnell ein besonders intensiver Nervenkitzel. Aber auch das Vorbereiten einer Selbstfesselung für den Partner kann reizvoll sein. Hier muss allerdings immer berücksichtigt werden, dass nicht immer alles nach Plan läuft und der Partner absagen, sich verspäten oder überraschen Besuch mitbringen könnte. Bei Online Beziehungen kommt es auch vor, dass die auszuführende Session vom Partner geplant und eventuell ein Stück weit überwacht wird.

Desweiteren kann auch im weitesten Sinne auch von Selfbondage gepsrochen werden, wenn jemand eine Fesselung erst an sich selbst, statt am Partner, ausprobiert. Aber dies ist eher selten damit gemeint.

Zusammenfassung

Wie immer gilt, dass es so viele Variationen wie Menschen gibt. Es gibt keine klaren, sondern nur fließende Grenzen zwischen den verschiedenen Varianten. So können fotografische Kunstwerke schnell auch in einer besonders echten und gefühlsintensiven Session entstehen oder was eben noch romantisch war endet nun in einem kleinen Kampf. Genauso gibt es auch weitere Szenarien, in denen die Fesseln als trostspendend oder schützend empfunden werden können, wie eine Umarmung. Nur weil wir es nicht kennen oder nicht aufgelistet haben bedeutet dies aber nicht, dass es weniger wertvoll oder intensiv sein kann. Wir hoffen ihr habt viel Spaß beim Ausprobieren und natürlich beim Fesseln.

Saugheber als Fixierpunkt

Saugheber1Ein weiteres Beispiel dafür, dass sich alle möglichen Dinge zu BDSM-Spielzeug umfunktionieren lassen ist der klassische Saugheber. Eigentlich ist dieses Werkzeug dazu gedacht große Dinge mit glatten Oberflächen, wie zum Beispiel Glasscheiben, zu transportieren.

Neben dem eigentlich Zweck können diese Saugheber aber auch auf Fliesen, in der Badewanne oder jeder anderen glatten Oberfläche als Fixierpunkt dienen um Seile, Manschetten oder Handschellen daran zu befestigen. Es muss dabei nur sicher gestellt werden, dass die gefesselte Person keine Möglichkeit hat die Saugnäpfe wieder zu lösen. Je nach Modell kann zum Beispiel ein Kabelbinder dazu verwendet werden die Hebel zum Lösen zu blockieren. Dann allerdings sollte ein Seitenschneider oder ein anderes geeignetes Werkzeug parat liegen um später die Saugnäpfe wieder abzubekommen.

Saugheber2Je nach benötigter Stabilität gibt es einfache Saugheber und Saugheber mit zwei Saugnäpfen. Genaugenommen gibt es auch Saugheber mit drei und vier Saugnäpfen. Diese sind allerdings eher etwas übertrieben für diesen Anwendungszweck. Im Vordergrund stehen also eher die Ästhetik und die Größe der Saugnäpfe, da diese nicht über eine Fuge oder ähnliches ragen dürfen um zu funktionieren. Außerdem gilt noch zu bedenken, dass nicht alle Fliesen immer perfekt verklebt sind und eigentlich nicht dazu gedacht sind, dass jemand daran herumreißt. Bei Bodenfliesen ist die weniger ein Problem, aber Wandfliesen können schneller herausgerissen werden als man denkt. Hier können mehrere einzelne Saugnäpfe allerdings die Last vielleicht ein wenig auf verschiedene Fliesen verteilen. Beim ersten Anzeichen, dass sich die Fliesen lösen, sollte allerdings lieber auf weitere Versuche verzichtet werden, sofern man die Fliesen nicht neu einkleben möchte.

 

Aprilscherz 2015: Wir trennen uns von den Katzen

erster_april_2015Das Internet ist voll von Katzen. Nekobari ist voll von katzenähnlichen Menschenwesen. Überall Katzenohren. Das wollen wir nun nicht mehr unterstützen.

Nach vielen und langen Diskussionen ob wir das noch verantworten können, haben wir uns dazu entschieden, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Und da wir bei Dogbari nicht dogmatisch sein wollen, haben wir uns dazu entschieden den Hunde-Liebhabern auch mal einen Gefallen zu tun und die gesamte Webpräsenz umzustellen. Angefangen mit dem Logo, werden wir nun nach und nach überall auf Hundeohren setzen. Dies bedeutet eine Menge Arbeit, da ein Großteil des Inhalts (im Grunde jedes Bild) betroffen ist. Wir bitten euch daher um etwas Geduld bei der Umsetzung. Auch eine neue Domain (dogbari.com) ist bereits beantragt und wird in einigen Tagen live geschaltet werden.

Nun bleibt uns nur noch abzuwarten wie die Reaktion sein wird und hoffen auf euer Verständnis!

Viele Grüße an alle Hundeliebhaber
Euer Dogbari-Team

Wachsspiele mit Kerzenwachs

Beim Spielen mit Wachs sollte nicht einfach eine Kerze angezündet und drauf losgetropft werden. Wenn man es richtig anstellt gehört es wohl zu den ungefährlicheren Spielen, aber dafür müssen ein paar Dinge beachtet werden.

Falsche WahlLos geht es damit, dass nicht jede Kerze für Wachsspiele geeignet ist. Es gibt Kerzen mit niedrigerem und Kerzen mit höherem Schmelzpunkt. Am sichersten, aber auch am teuersten sind Kerzen die extra für Wachsspiele hergestellt werden.Ganz oben auf der Liste der ungeeigneten Kerzen sind welche mit Bienenwachs. Diese verbrennen meistens viel zu heiß um für Wachsspiele wirklich geeignet zu sein. Sie fangen bei über 60°C an und können wohl sogar bis 120°C heiß werden bevor sie schmelzen. Absolut geeignet sind dagegen Grablichter, mit einer Schmelztemperatur von etwas über 40°C. Damit ist es im Grunde nicht möglich die Haut zu verbrennen. Grablichter muss man allerdings aus ihrer Hülle befreien, damit kein verkokelter Kunststoff entsteht. Teelichter sind etwas wärmer und wären prinzipiell geeignet. Wir möchten dennoch davon abraten, da die Metallschale eines Teelichts schnell mal heiß werden kann, was dann zu Verbrennungen oder versehentlichem Ausschütten führen kann. Ein komplett geschmolzenes Teelicht ist dann doch zu viel Hitze für die Haut und kann wiederum auch zu Verbrennungen führen. Der Schmelzpunkt von weißen Kerzen liegt normalerweise um die 50°C, was auch noch in Ordnung sein sollte, wenn der Tropf-Abstand stimmt. Große Vorsicht ist bei durchgefärbten Kerzen und Kerzen mit farbiger Hülle geboten. Diese enthalten Zusätze, die den Schmelzpunkt stark in die Höhe treiben können – was auch wieder zu unerwünschten Verbrennungen führen kann.

Wachsspiele

Neben dem Schmelzpunkt ist es noch wichtig die richtige Höhe einzuhalten. Je höher die Kerze gehalten wird, desto mehr Zeit hat der Tropfen Kerzenwachs abzukühlen bevor er auf die Haut trifft. Ähnliches gleiche gilt für die Menge an Wachs. Während ein kleiner Tropfen Wachs nur relativ wenig Wärme trägt, die schnell an die Haut abgegeben ist, kann ein großer Wachstropfen sehr viel Wärmeenergie transportieren, die dann die Haut stark aufheizt, was auch hier wieder zu Verbrennungen führen kann, sofern die Schmelztemperatur zu hoch ist. Andernfalls ist es nur deutlich länger heiß auf der Haut. Bei einer dünneren Kerze wird das nicht so sehr ein Problem werden. Bei dickeren Kerzen sammelt sich allerdings durchaus schnell etwas Wachs an, dass dann auch heißer wird und dem Siedepunkt näher kommen kann. Lediglich bei den sehr kalt brennenden Grablichtern ist sehr schwer eine Verbrennung durch das Wachs zu bekommen, sofern die Haut nicht extrem empfindlich ist.

Zu guter Letzt ist Kerzenwachs selbstverständlich von Wunden und Körperöffnungen fernzuhalten, da sonst Paraffin, Ruß und andere evt. giftige Zusatzstoffe vom Körper aufgenommen werden können, die dort dann Schaden anrichten können. Auch bei Wachs in der Nähe der Genitalien ist Vorsicht geboten, da die Haut dort oft empfindlicher reagieren kann, als bei anderen Körperregionen und, wie schon erwähnt, kein Wachs in den Körper gelangen sollte.

Wachs im Seil – Was nun?

Fesseln mit WachsWachspiele sind in der BDSM-Welt sehr beliebt und gerade beim Fesseln wird auch öfter mal Wachs auf den Körper getropft. Dabei ist es kaum zu vermeiden, dass auch mal Wachs auf die Seile kommt. Ganz im Gegenteil! Da Kerzen und Naturfaser-Seile wunderbar harmonisieren, ist dies manchmal sogar aus ästhetischen Gründen gewünscht. Allerdings möchte man die Seile danach ja normalerweise nicht wegwerfen. Die Seile zu waschen zieht allerdings meist viel Arbeit nach sich und es nicht garantiert, dass das Wachs dabei vollständig raus geht. Daher haben wir hier mal die Methoden aufgelistet die uns bekannt sind um das Seil dennoch weiter benutzen zu können.

Eine Methode ist das Einfrieren des Seils. Die Idee dabei ist, dass das Wachs sehr brüchig wird, wenn es stark abgekühlt wird. Danach kann es möglich sein das Seil durch Knicken und Reiben vom Wachs zu befreien. Dies funktioniert aber nur wirklich gut wenn das Wachs lediglich oberflächlich auf das Seil getropft ist, ohne einzuziehen. Bei unserem Test fing das Wachs zwar an zu krümeln, kam aber nicht wirklich gut aus dem Seil heraus. Durch das Anfassen beim Knicken wurde das Wachs dann auch zu schnell wieder warm.

Seil BügelnDen meisten Erfolg hatten wir im Versuch mit der Bügel-Methode. Dabei wird ein Handtuch über das Seil gelegt und mit einem Bügeleisen die Stellen behandelt, die mit Wachs bekleckert sind. Das Handtuch nimmt dabei überschüssiges Wach auf und das restliche Wachs zieht tiefer ins Seil ein. Bei farblosem Wachs ist danach nichts mehr vom Wachs zu sehen oder zu spüren. Genauso funktioniert natürlich auch jede andere Methode das Seil zu erwärmen, wie zum Beispiel mit einem Fön oder dem Backofen (Feuergefahr!). Allerdings ist es dann eher schwierig ein Handtuch zum Aufsaugen von einem Teil des Wachses benutzen zu können.

Wenn mit dem Seil einfach wieder gefesselt wird löst sich das Wachs aber früher oder später auch oder verschwindet im Seil. Da Seile normalerweise sowieso mit Öl oder Wachs behandelt werden schadet es dem Seil normalerweise auch nicht wenn Wachs im Seil verbleibt. Es kann nur durch die Wachsfarbe unschön aussehen oder hart sein, an den Stellen wo das Wachs oberflächlich auf dem Seil ist. Daher ist es auf jeden Fall sinnvoll stark verwachste Stellen mit einer der beschriebenen Methoden zu behandeln.

Covern

Covern RestaurantEin Treffen mit fremden Menschen unter vier Augen ist nie völlig ungefährlich. Im BDSM Bereich gibt es allerdings sehr viel größere Risiken, da Dinge wie „Körperverletzung“ und insbesondere „Freiheitsberaubung“ meist ja sogar gewünscht sind. Wie kann man also das Risiko gering halten, wenn man sich mit einer Person treffen möchte um sich beispielsweise fesseln zu lassen? Das Stichwort lautet Covern.

Beim Covern geht es darum eine Person einzuweihen und zu vereinbaren, während des Treffens diese Person häufiger mal zu kontaktieren oder sich kontaktieren zu lassen. Entweder telefonisch oder per Kurznachricht. Idealerweise werden im Vorfeld Uhrzeiten und Codewörter ausgemacht. So kann bei Kurznachrichten sichergestellt werden, dass die Nachricht auch wirklich von einem selbst kommt. Falls man bedroht wird hilft es am Telefon einen Code wie „Mir geht’s prima“ sagen zu können, der für eine nicht-eingeweihte Person absolut unverdächtig klingt, bei dem aber die Bedeutung vereinbart wurde, dass man Hilfe braucht. Menschen die Verbrechen planen schrecken auch nicht vor Drohungen und schlimmen Taten zurück. Codewörter sind wichtig um sich selbst nicht in Gefahr zu bringen während man nach Hilfe ruft. Vereinbarte Uhrzeiten hingegen sind nötig damit, falls man sich gar nicht meldet, die Person die covert auch weiß, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Polizei rufenEs ist gut die Personalien der Person zu überprüfen mit der man sich trifft und diese auch der covernden Person mitzuteilen (möglichst noch auf öffentlichem Gelände). So kann die Polizei bei einem Übergriff schneller eingreifen. Wichtig ist außerdem, dass die eingeweihte Person sich im Zweifel nicht davor scheut wirklich die Polizei zu rufen. Aber selbst wenn die Polizei erst spät kontaktiert wird, ist dies immer noch besser als nie. Wenn bereits Übergriffe stattgefunden haben, kann verhindert werden, dass vielleicht noch schlimmeres passiert und es ist eher möglich den Täter zu fassen.

Die Sicherheit wird schnell vernachlässigt, wenn es darum geht Spaß zu haben, aber das Covern ist die wichtigste Sache bei einem Treffen mit einem fremden Menschen und kann (das eigene) Leben retten. Menschen die versuchen ein Opfer über BDSM-Aktivitäten zu finden sind manchmal geduldig, haben evt. sogar einen guten Ruf und kennen vor allem meist alle möglichen Tricks um das Opfer in Sicherheit zu wägen. Und das allerwichtigste: Sie wissen auch was „Covern“ ist. Deshalb muss das Covern vorher wirklich „wasserdicht“ mit der eingeweihten Person abgesprochen werden.

Erlebnisbericht: Bondageunfall

Nach allem, was wir wissen, ist es beim Bondage nicht möglich, einen Nervenschaden mit absoluter Sicherheit zu verhindern. Alle Tipps, die wir geben, können nur helfen, das Risiko gering und den späteren Schaden in Grenzen zu halten. Nun ist es trotz etlicher Erfahrung und unzähligen Bondage-Sessions auch bei Yice zu einem Unfall gekommen.
Leider werden solche Vorfälle fast immer verschwiegen und unter den Teppich gekehrt. Das wollen wir an dieser Stelle anders machen. Dabei sei allerdings gesagt, dass es natürlich sowohl für den Rigger als auch für das Bunny ein gewisses Risiko darstellt, so etwas zu veröffentlichen, da beide Schwierigkeiten bekommen können, nochmal einen Fesselpartner zu finden, wenn bereits bekannt ist, dass es da schon zu einem Unfall kam. Es ist deshalb unbedingt nötig, dass solch ein Bereicht das Einverständnis aller Beteiligten hat!
Yice und Freya waren sich allerdings einig, dass sie dennoch über diesen Vorfall berichten wollen. Und so hat Yice nun detailliert beschrieben, wie sich alles zugetragen hat. Wir haben dafür kursive Schrift gewählt. Anmerkungen sind in normaler Schrift. Außerdem gibt einige Bilder im Nekobari-Stil, zum besseren Verständnis, die aber natürlich nur eine ähnliche Situation zeigen. Es ist alles sehr ausführlich, denn gerade die Details können für jemanden in einer ähnlichen Situation sicher sehr wertvoll sein.

Hier also der Bericht von Yice:

Erlebnisbericht_Bondageunfall1– Freya und ich kannten uns nun schon ein paar Wochen und trafen uns gelegentlich. Wir hatten viel Spaß am gemeinsamen Bondage und genossen diese Zeit zusammen. Da wir beide sehr an Bondagefotografie interessiert waren, wollten wir auch ein paar schöne Fotos machen. 3 Tage danach trafen wir uns wieder und waren noch voller Energie, wieder los zu fesseln. Ich fesselte sie in einen Karada und danach in einen Boxtie (3 Seile TK) für eine Suspension. Es war nichts neues für uns, da wir diese Art der Hängebondage schon 2 Mal zusammen gemacht hatten. Ich habe diese auch schon sehr oft mit anderen gemacht und sie hing auch schon öfter auf Partys in vergleichbaren Suspensions.
Ich fesselte sie also in den Boxtie und einen Hüftgurt, sowie jeweils ein Seil an jeden Fuß. Danach machte ich sie an dem Bondagering fest, bis sie vollständig in der Suspension hing.

Erlebnisbericht_Bondageunfall2Ich wollte Bilder davon auch machen, jedoch war die Bondage heute für sie recht anstrengend und ich ließ sie schon nach 2 Minuten wieder herunter. Legte meine Hand in ihre und prüfte, ob noch alles in Ordnung sei. Fragte sie also, ob sie alles spüre oder irgendwas kribbelt und ließ sie 2 mal kräftig zudrücken und prüfte, ob sie kalten Schweiß hat. Keinerlei Anzeichen waren besorgniserregend. Ich fing an, sie vom Ring loszubinden und sie bat mich darum, den TK  noch ein wenig dran zu lassen, da er sich grade so schön anfühlt und es ihr sehr gut dabei geht. Ich hatte keinen Grund gesehen, ihr diesen Wunsch nicht zu erfüllen und wir gingen herüber, um uns hinzusetzen und ein wenig auszuruhen.

Nach weiteren 10 Minuten sagte sie, dass ihre Hände langsam kribbeln und dass wir wohl die Bondage leider lösen sollten. Machten wir auch sofort und 2 Minuten später war sie komplett befreit. Leider habe ich nicht schnell genug reagiert in diesem Moment, denn sie zog ihre Arme nach vorne und streckte sie und dehnte sie. –

In ein paar Bondagebüchern steht, dass man dem Ropebunny überlassen sollte, wann und wie viel er/sie die Arme strecken will. Das ist eventuell ein wenig missverständlich, da der Rigger trotzdem aufpassen sollte, dass das Ropebunny sich nicht zu schnell bewegt. Umgekehrt ist es natürlich auch nicht gut, wenn der Rigger die Gliedmaßen selbst streckt und dehnt, weil das Ropebunny eher spürt, wenn es schmerzt. Es kann in jedem Fall nicht schaden, das Bunny ruhig jedes Mal darauf hinzuweisen, dass sie sich erstmal nur langsam bewegen soll, wenn die Fesseln gelöst sind oder die letzten Seile nur sehr langsam zu lösen.

Erlebnisbericht_Bondageunfall3– Jedenfalls war sie wieder frei und da wir schon entspannt hier saßen, fing ich an, meine Seile wieder aufzuwickeln. Nach 3 Minuten sah ich, dass sie ihre Hände vor mir versteckte. Ich fragte, was los sei und bekam die Antwort, dass sie ihre Hände nicht bewegen könne. Ich war ein wenig erschrocken, ich kannte das ja, dass man noch paar Minuten ein kribbelndes Gefühl hat und sich die Hände bzw. Arme erstmal regenerieren müssen. Aber keinerlei Bewegung war schon extrem. Ich sah mir ihre Arme und Hände genauer an und massierte ein wenig, dabei stellte ich dann fest, dass sie 2 Fallhände hatte. Als nach weiteren 3 Minuten keinerlei Besserung eintrat, überredete ich sie, ins Krankenhaus zu fahren.

Dort angekommen, wurde sie sofort in die Notaufnahme gebracht und ich musste im Wartezimmer Platz nehmen. Natürlich hatte ich Sorge um sie und hoffte, dass alles wieder in Ordnung kam. Ich ermahnte sie bevor wir getrennt wurden nochmals, dass sie auf jeden Fall die komplette Wahrheit berichten sollte, da ich der festen Überzeugung war, dass dies notwendig ist.

Erlebnisbericht_Bondageunfall4Im Wartezimmer machte ich mich ebenfalls darauf gefasst, gleich mit der Polizei sprechen zu müssen. Ich habe schon oft davon gehört, dass dies passierte. Da sie ja noch Ropemarks trug und von einer SM-Session auf einer Party noch blaue Flecke hatte, fände ich es vollkommen richtig, dass in so einem Fall die Polizei eingeschaltet wird, die dann nachprüft ob es wirklich einvernehmlich war/ist. In meinem Fall passierte dies allerdings nicht.

Nach weiteren 30 Minuten kam Freya zurück mit der Diagnose: Fallhände. Ich war ein bisschen empört, denn dies wusste ich schon, seit wir losgefahren sind. Sie schickten uns nach Hause mit der Aussage: „Da können wir leider nichts tun, wenn Sie da sowas machen kann das passieren. Kommen Sie morgen wieder, falls es noch nicht besser geworden ist.“

Wir fuhren nach Hause und waren sehr erschrocken und vor allem in großer Sorge, ob sie jemals wieder ihre Hände benutzen könnte. Ob sie eventuell nie wieder etwas mit ihren Händen machen kann und von nun an behindert sein würde und ich eventuell  mit dem Gewissen leben musste, ein junges Mädchen verkrüppelt zu haben. Ich schob meine Sorgen zur Seite und versuchte ihr zu helfen wo es nur ging. –

Hier ist genau der Punkt, wo viele Rigger anscheinend sagen: „Okay, ist blöd gelaufen, erzähl das bitte niemandem. Man sieht sich. Bye. – Kannst ja mal schreiben, ob es besser wird.“ Zumindest haben wir dies im Nachhinein von ein paar Ropebunnys und Riggern erfahren. Dies finden wir allerdings unverantwortlich! Es ist zwar richtig, dass beide das Risiko eingegangen sind und sich dessen auch bewusst waren. Aber es ist das Ropebunny, das nun mit dem Schaden leben muss bzw. am Anfang auch äußerst hilflos ist. In dem beschriebenen Fall konnte sie ja nicht mal alleine etwas trinken, geschweige denn essen, anziehen, ausziehen, duschen und vor allem auch nicht die Schuhe anziehen. Ohne Schuhe vor die Tür zum Krankenhaus im tiefsten Winter? Selbst wenn die Auswirkungen nicht so drastisch sind, sollte der Rigger – in unseren Augen – Sorge dafür tragen, dass das Ropebunny zurechtkommt und weiß, welche Hilfe er oder sie braucht.

Erlebnisbericht_Bondageunfall5– Am nächsten Tag, nach einer schlaflosen Nacht, sind wir ohne jegliche Verbesserung des Zustands wieder ins Krankenhaus gefahren, wo man uns dann sagte, dass wir dort nichts zu suchen hätten, sondern zu einem Hausarzt fahren müssten. Die Ärztin die gestern noch sagte wir sollen wiederkommen, hatte wohl ihre Meinung geändert und schickte uns nun weg. Es war Freitag 12:00 Uhr, in einem Dorf. Wir fanden nur schwerlich einen Hausarzt bzw. Hausärztin, der/die noch offen hatte. Konnten uns mit dem Anblick von Freyas Händen aber noch einen Termin ergattern. Die Hausärztin guckte sich die Hände an und sagte, wir müssen dringend und sofort ins Krankenhaus. Als ich erzählte, dass wir von dort grade kamen, wusste sie nicht, was los war und rief einen Neurologen an, den sie privat kannte. Versuchte ihn zu überreden, uns spontan noch zu behandeln, obwohl er eigentlich schon geschlossen hatte. Er akzeptierte dies nach langer Diskussion und wir fuhren zu ihm. Dieser sah nur die Fallhände und sagte sofort: „Das sind Fallhände, brauche ich gar nicht weiter zu gucken… Sie müssen sofort ins Krankenhaus! Die müssen das durchchecken und überprüfen, ob eventuell noch etwas eingeklemmt ist.“
Mit 2 Überweisungsscheinen ans Krankenhaus fuhren wir wieder dorthin und ich machte an der Rezeption Druck, dass sie uns jetzt, durch die Überweisungsscheine, aufnehmen müssen. Nach etwas Murren und Diskussion taten sie es dann auch.

Diesmal durfte ich auf mein Drängen und der Erklärung, dass ich sehr genaue Informationen geben kann, was wo wie genau drauf gedrückt hat, auch mit in die Notaufnahme. Freya wurde stationär aufgenommen und die Hilfsärzte machten sie fertig. Nach 30 Minuten kam nun endlich der wohl über die Grenzen hinaus bekannte Chefneurologe herein. Dieser stand in der Tür und sagte wortwörtlich nur: „Die junge Dame kann wieder nach Hause, da können wir Ihnen auch nicht helfen. Wenn sie so ein Blödsinn machen, sollten sie mit diesem Ergebnis rechnen. Da sind sie selber Schuld und sollten es in Zukunft unterlassen.“ Er wollte schon wieder gehen, als ich ihn nochmal zur Rede stellte. Jedoch bekam ich nur die Antwort, dass, wenn es in 3 Wochen nicht besser geworden sei, sie ja den Arm mal durchmessen könnten. Ohne auf weitere Fragen zu reagieren, drehte er sich um und verschwand, während die Hilfsärzte Freya schon wieder von den Messgeräten losmachten und ihr sagten, sie solle sich ankleiden und gehen. Sie war vollkommen fertig mit der Welt und hatte einen psychischen Zusammenbruch. Ich wiederum versuchte vor Zorn und Hilflosigkeit nicht alles kurz und klein zu schlagen.

Erlebnisbericht_Bondageunfall6Zuhause angekommen, kümmerte ich mich ein paar Tage um Freya, da sie erstmal mit ihrer Behinderung umgehen lernen musste und sonst nicht wirklich jemanden hatte. Ich setzte alle Hebel in Bewegung und ließ meine Beziehungen spielen, einen Physiotherapeuten über die Weihnachtsfesttage zu erreichen, der sie sich  mal angucken sollte. Denn (und das finde ich das Schlimmste von alldem) bis genau zu diesem Zeitpunkt hatte sich noch kein Arzt ihren Arm wenigstens überhaupt mal angeguckt. Nicht mal ihren Pullover hatte sie ausgezogen. Wäre der Arm komplett blau angelaufen und hätte Blutungen gehabt, hätte es noch kein Arzt bemerken können.

Der Physiotherapeut kam ein paar Tage später zu einem Hausbesuch von weit weg. Untersuchte den Arm genauer und stellte ein paar Druckpunkte am Oberarm fest, wo sie starke Schmerzen spürte. Seine Diagnose war, das sie ganz dringend Physiotherapie braucht, da sich die Muskeln verkrampfen und die Nerven eventuell noch zusätzlich eingeklemmt werden, bzw. eventuell sogar noch eingeklemmt waren und wenn dies nicht behandelt werden würde, eine dauerhafte Schädigung sehr wahrscheinlich ist. Außerdem brauchte sie dringend Fallhandschienen, damit die Hände nicht dauerhaft herunterhängen, da dies zu anderen, weiteren Nervenschäden führen könne. Mit einem dringenden Empfehlungsschreiben konnten wir nach langer Diskussion von einem Hausarzt ein Rezept für eine Physiotherapie bekommen. Diese brachte zwar nur sehr langsame Fortschritte, aber jedesmal am Tag nach der Therapie traten kleine Verbesserungen auf.

Es ist immer noch nicht ausgeschlossen, dass ein dauerhafter Schaden bestehen bleibt, aber die Chancen stehen sehr gut für eine völlige Genesung in 3-6 Monaten. Sozusagen Glück im Unglück. Ihren Kellnerjob hat sie allerdings verloren und es war auch ungewiss, ob sie jemals wieder als Bühnenbildnerin arbeiten könnte. Doch beides sollte wieder machbar sein, in 1-2 Monaten. –

 

8 Wochen nach dem Unfall:

– Ich betreibe vorerst keinerlei Hängebondage mehr, da ich dies schon vorher nicht unbedingt brauchte. Bodenbondage hingegen war mir immer sehr wichtig und ich muss gucken, dass ich meinerseits die Panik wieder in den Griff bekomme. Denn zur Zeit kann ich mich dabei kein bisschen mehr entspannen. Zu meinem großen Glück gibt Freya mir nicht die Schuld und wir haben weiterhin viel Kontakt.

Freya hat hier und da noch kleine psychische Einbrüche, ist jedoch auf einen guten Weg und sie ist sogar teilweise dankbar für den Unfall, da sie nun vorsichtiger an BDSM-Praktiken heran geht und ein wenig in ihrem Lauf, einfach Dinge zu tun, ohne sich genauer zu informieren, gebremst wurde. Dennoch will sie in keinen Fall auf Bondage verzichten und hofft, dass sie es eines Tages wieder in vollen Zügen genießen und sich den Seilen hingeben kann. –

 

Erschreckend ist nach wie vor die teils fehlende Hilfsbereitschaft der Ärzte. Das Prinzip des „Hätten Sie mal nicht… Das ist also ihr Pech.“ kann man auf beinahe jedes Hobby anwenden. Fast alle körperlichen Aktivitäten bringen die Gefahr eines Unfalls mit sich, der dann ärztliche Hilfe benötigt. Es ist leider zu vermuten, dass andere sexuelle Praktiken, wie z.B. Analsex bei einem Mann, dann auf ähnliche Reaktionen stoßen, wenn mal etwas schief läuft. Dennoch halten wir es nicht unbedingt für sinnvoll, die Ärzte aufgrunddessen anzulügen. Es ist allerdings offenbar manchmal notwendig, hartnäckig zu bleiben und notfalls (natürlich immer ruhig und sachlich) mit juristischen Maßnahmen, zum Beispiel aufgrund von unterlassener Hilfeleistung, zu drohen. Diesen Erfahrungen nach ist es absolut unerlässlich, dass ein Fachmann die Notwendigkeit eine Physiotheraphie fundiert überprüft und diese dann ggf. auch verschreibt!

Zu den Unfallursachen können wir leider nichts endgültiges schreiben. Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die eine Rolle gespielt haben werden. Zum einen ist eine Suspension sowieso immer sehr risikoreich bzw. belastend für die Nervenbahnen. Leider ist auch nie ganz sicherzustellen, dass die Seile keine Nerven treffen, da jeder Mensch anders ist und entsprechend auch die Nerven nicht immer an der gleichen Stelle verlaufen. Dazu kam, dass Freya nur 2 Tage Pause nach der letzten Suspension hatte und in dieser Zeit nicht ausreichend geschlafen hat, was Yice aber nicht wusste. Um den Schlafmangel zu kompensieren, hat sie zudem viele Energy-Drinks getrunken, was absolut nicht förderlich für das Nervensystem ist. In der Hängebondage hat sie sich womöglich dann zu sehr entspannt (besonders starkes Entspannen nach dem Stress der Übermüdung). Und letztlich wird das zu schnelle Strecken nach der Bondage wahrscheinlich auch ein sehr wichtiger Faktor gewesen sein. Soweit jedenfalls haben unsere Recherchen ergeben, was schief gelaufen sein könnte.

Wir werden den Artikel hier aktualisieren sobald es Neuigkeiten gibt. Wer also am weiteren Verlauf interessiert ist, kann ab und zu mal hier rein schauen.

Flyer

Flyerbild1Die Veranstalter von Tüddeltreffs und anderen BDSM-Partys oder Events stehen häufig vor dem Problem, dass sie die Teilnehmer über Risiken und Sicherheitsvorkehrungen informieren müssen oder zumindest sollten. Da solche Vorträge schnell mal an den Teilnehmern vorbei gehen, obwohl diese sich wahrscheinlich auch dafür interessieren, kann es helfen, die wichtigsten Regeln und Informationen nochmal schriftlich auszulegen.

Da nicht jeder über ausreichend Zeit und Computerkenntnisse verfügt, um solche Flyer bereitzustellen, haben wir für euch ein paar Nekobari-Flyer bereitgestellt, die unverändert gerne ausgedruckt, weitergeben und zur Verfügung gestellt werden können. Unten könnt ihr die Flyer vorweg ansehen (einfach auf die Bilder klicken). Außerdem haben wir für euch eine PDF-Datei bereitgestellt, auf der die Seiten jeweils doppelt auf einer DIN A4 Seite angeordnet sind; zum leichteren Ausdrucken.

Download: PDF-Datei zum Ausdrucken (Acrobat Reader benötigt)

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Gor Sklavenpositionen

Gor_Slave_Positions_TitleNicht nur unter Gor-Fans erfreuen sich die Sklavenpositonen, die in den Gor-Büchern beschrieben werden, einiger Beliebtheit. Positionen mit Namen zu versehen und auf die korrekte Einhaltung zu achten ist aus mehreren Gründen interessant. Zum Einen kann die gewünschte Position über einen kurzen Befehl mitgeteilt werden und es erfordert keine langen Beschreibung oder sonstigen Eingriffe. Zum Anderen gibt es dadurch mehr Stoff für ein Sklaven-Training, das in einigen BDSM-Konstellationen gewünscht ist. Eine falsch eingenommene Position liefert dann auch „objektive“ Gründe eine Bestrafung durchzuführen. Allerdings wird bei der ganzen Benutzung von Gor Positionen schnell vergessen, dass diese aus einem Roman und nicht aus einem Regelwerk stammen. Die Positionen sind dementsprechend nie an einer offiziellen Stelle gelistet, sondern entstammen eher der Mühe eines oder mehrer Fans, die diese aus Text-Zitaten, die über mehrere Bücher verteilt sind, zusammengetragen haben. Durch diesen Spielraum variieren die Beschreibungen der Positionen häufig ein wenig. Je nachdem welche Quelle man also heranzieht sieht eine Position so oder anders aus, da die Umschreibung im Roman schlicht zu vage ausgefallen ist.

Bara

BaraDie Person liegt auf dem Bauch. Die Handgelenke werden auf dem Rücken überkreuzt. Die Fußgelenke werden ebenfalls gekreuzt. Der Kopf wird nach links gedreht. In dem Roman wird diese Position als typische Position beschrieben, um Fesseln anzulegen. Diese Position ist im Roman sehr genau beschrieben. Worauf nicht eingegangen wird ist, welches Hand- bzw. Fußgelenk oben und welches unten liegen muss.

Bracelets

BraceletsDie Handgelenke werden auf dem Rücken überkreuzt, der Hals wird gestreckt und das Kinn ein wenig nach oben gehoben, sodass der Hals möglichst frei liegt. Zweck dieser Position ist es das einfache Anlegen von Handfesseln und einem Halsband zu ermöglichen. Im Roman wird nicht darauf eingegangen ob diese Position im Sitzen oder Stehen stattfindet. Es ist eher davon auszugehen, dass dies je nach vorher eingenommener Position variiert. An einer Textstelle wird auch davon gesprochen, dass der Kopf nach links gedreht wird.

Hair/Leading

HairDiese Position findet im Stehen statt. Der Oberkörper wird an der Hüfte abgeknickt und vorne über gebeugt. Lange Haare fallen dabei vorne über und können gegriffen werden um die Sklavin bzw. den Sklaven zu führen. Über die Position der Arme wird nichts gesagt, jedoch ist die Pose eigentlich in jedem Fall wirkungsvoll. Weit schwieriger zu halten ist sie natürlich mit den Armen auf dem Rücken. Die Hilflosigkeit kann noch verstärkt werden, indem die Hände sogar auf dem aneinander Rücken gefesselt werden. Normalerweise wird bei dieser Pose eine Position eingenommen die leicht hinter dem Herrn oder Herrin ist, sodass der Kopf ziemlich genau neben der Hüfte des Herrn bzw. der Herrin positioniert werden kann und die Haare oder das Halsband leicht gegriffen werden können.

Kneeling to the Whip

KneelingToTheWhipWenn eine Bestrafung ansteht wird diese Pose aus der Nadu-Pose oder Tower-Pose (wird weiter unten beschrieben) heraus eingenommen. Dabei wird der Kopf vor den Knien auf den Boden gelegt. Die Hände werden mit den Handflächen nach unten gedreht und über den Kopf gebracht. Die Handgelenke sind überkreuzt als wenn die Person gefesselt wäre. Das Haar sollte dabei vorne über fallen, damit der Rücken völlig frei für eine Bestrafung mit der Peitsche ist. Alternative Bezeichnungen dieser Pose sind „Kneel to the Whip“ oder kurz „Whipping“. Allerdings werden diese Bezeichnungen nicht im Roman verwendet.

Leasha/Lesha

LeashaDiese Pose ähnelt im Grunde sehr der Bracelets-Pose, wird allerdings vor allem dazu benutzt eine Leine an einem bereits angelegten Halsband zu befestigen und ggf. Handfesseln anzulegen. Deshalb ist hier das Heben des Kinns wichtiger als das Freilegen des gesamten Halses. Da auch bei dieser Pose nicht explizit darauf eingegangen wird ob die Pose im Stehen oder Knien durchgeführt wird, kann davon ausgegangen werden, dass dies von der vorherigen Position abhängt.

Nadu

NaduDie Nadu-Pose ist sicherlich die mit Abstand bekannteste und weit verbreitetste Pose aus Gor. Es ist die Standard-Pose der sogenannten Lustsklaven. Die Beine sind im Knien etwas gespreizt, der Rücken wird durchgedrückt, die Schultern nach hinten genommen und die Brust rausgestreckt. Die Hände liegen, sofern sie nicht gefesselt sind, auf den Oberschenkeln. Auch wenn in den Gor-Büchern nicht weiter darauf eingegangen wird liest man oft, dass der Kopf gerade gehalten und der Blick gesenkt wird. Ebenso sollen die Handflächen nach oben zeigen um zusätzlich Offenheit zu demonstrieren.

She-Sleen

She-SleenEine weitere Pose die nicht explizit in den Büchern genannt wird. Das Konzept She-Sleen taucht allerdings sehr wohl auf. Es wird als Strafe oder bei neuen Sklaven benutzt um deutlich zu machen was sie jetzt sind; nämlich das Eigentum einer anderen Person. Dabei geht es darum tierähnliches Verhalten nachzuahmen. Also auf allen vieren gehen, Essen vom Boden oder aus einem Napf essen, nicht die Hände sondern den Mund für verschiedene Tätigkeiten zu benutzen und Ähnliches. Die Pose die sich im Internet daraus entwickelt hat sieht so aus, dass die Person auf allen vieren kniet und den Hintern hoch hält. Eine andere Variation besagt, dass die Unterarme auf den Boden gelegt werden müssen und der Kopf nach links gedreht mit der Wange auf den Unterarmen abgelegt werden soll.

Submission

SubmissionDie Person kniet an den Füßen ihres Herrn bzw. ihrer Herrin. Die Handgelenke werden zum Fesseln überkreuzt und dem Herrn/der Herrin nach oben entgegen gestreckt. Der Kopf ist dabei gesenkt zwischen den Armen. Dies ist wahrscheinlich die aussagekräftigsten Positionen in Gor, da sie teilweise auch freiwillig von „freien“ Sklaven eingenommen wird um die Unterwerfung zu signalisieren. Im Roman sagen die Sklavinnen häufig noch Worte wie „Ich gehöre nun dir“. In dieser Position können dann die Hände gefesselt und ein Halsband angelegt werden um die Inbesitznahme zu verdeutlichen. Allerdings wird im Roman auch gesagt, dass Worte, der Akt des Fesselns oder das Anlegen eines Halsbandes im Grunde schon überflüssig sind, da diese Pose bereits alles aussagt. Im Internet wird häufig auch der Name „Collaring“ benutzt, da die Geste wie beschrieben vor bzw. bei der Inbesitznahme ausgeführt wird.

Sula

SulaDie Person liegt auf dem Rücken, Arme an der Seite und die Beine gespreizt. Die Handflächen werden nach oben gedreht. Der Kopf wird auch auf dem Boden abgelegt. Die Position wird im Roman als Bestrafung benutzt indem die Person sexuell ausgeliefert ist und benutzt werden kann. Sula ist das goreanische Wort für Rücken.

Sula-Ki

Sula-KIBei einer Variante die Sula-Position werden die Füße auf den Boden gestellt und das Becken soweit angehoben, dass die Oberschenkel und der Rücken eine gerade Linie ergeben. Diese Variante wird im Internet als Sula-Ki bezeichnet, während eine Bezeichnung in den Büchern nicht zu finden ist. Das angehobene Becken soll dabei die Bereitschaft für Sex demonstrieren.

Tower

TowerDiese Variante des Kniens ist der Nadu-Pose sehr ähnlich. Der wichtigste Unterschied ist, dass die Beine geschlossen bleiben. Aber auch hier wird der Rücken durchgestreckt und eine aufrechte Position gehalten. Ebenso wird bei dieser Pose meist erwartet, dass der Kopf leicht gehoben, der Blick aber gesenkt ist, was allerdings auch nicht aus dem Roman stammt. Dafür wird in den Gor-Büchern allerdings erklärt, dass diese Pose für jene Sklaven benutzt wird, die keine sexuellen Dienste erfüllen. Zum Beispiel weil sie noch zu jung sind oder für andere Zwecke eingeteilt wurden.

Ausleitung

Wie bei allen (Rollen-)Spielen gilt auch hier, dass jegliche Regeln vor allem dazu da sein sollen auf die eine oder andere Weise Freude zu bereiten. Gerade Gor ist allerdings ein Thema für das viele, teils sehr unterschiedliche Regeln aufgestellt wurden. Dieses Phänomen ist wahrscheinlich deshalb zu beobachten, weil Gor eine sehr reglementierte Welt beschreibt, die für einige BDSMler sehr anziehend wirkt. Dem entgegen beschreibt das Buch allerdings nicht unbedingt alle Regeln sehr ausführlich, sodass Fans die Regeln erweitert und angepasst haben.

Da nicht jeder Gor-Fan sich auch wirklich gut mit den Büchern auskennt, verwischt die Linie zwischen Fan-Regeln und Regeln aus dem Roman teils sehr stark. So kommt es dann dazu, dass Personen die Gor-Rollenspiele sehr ernst nehmen auch eine sehr strikte Einhaltung der Regeln wünschen, die sich vielleicht völlig von den Regeln anderer Gor-Spieler unterscheidet. Letztlich sollte man sich also zum Beispiel vor dem Teilnehmen an einer Gor-Party genau darüber informieren welche Regeln dort gelten und ob man mit diesen auskommt oder eben nicht. Ähnliches gilt auch, wenn man Gor mit einem Partner ausleben möchte, der bereits eine konkrete Vorstellung der Regeln hat. Wir wünschen euch dennoch, dass ihr viel Freude mit den Posen habt!

Sirik

Sirik_DemonstrationDer Begriff Sirik stammt aus der, unter BDSMlern recht bekannten, Buchserie Gor. Die dort beschriebe Restriktion Sirik wollen wir euch nun hier vorstellen, da sie unter anderem für D/s Spiele sehr interessant sein kann. Zweck hierbei ist es, dass die gefesselte Person entweder laufen oder etwas mit ihren Händen tun kann, aber nicht beides gleichzeitig. Die verwendete Kette ist also gerade so lang, dass vernünftige Schritte nur möglich sind, wenn die Hände dicht beieinander sind. Umgekehrt kann logischerweise nur nach etwas gegriffen werden, wenn die Füße dicht beieinander sind. Dafür benötigt werden insgesamt 4 Manschetten für Hand- und Fußgelenke, sowie ein Halsband, 2 Ketten und ein O-Ring. Die genaue Länger der Keten hängt von der jeweiligen Person ab und muss evt. einige Male verkürzt werden bevor die optimale Länge erreicht ist.

Sirik_Chain_through_cuffDie kürzere der beiden Ketten wird oben am Halsband befestigt und reicht etwa bis knapp unter den Bauchnabel. Dort endet sie in einem etwas größeren O-Ring, durch den die zweite Kette leicht durchlaufen kann. Die Befestigung des O-Rings kann mit einem Schloss erfolgen. Wenn das Schloss selbst groß genug ist, kann es auch den O-Ring ersetzen. Alternativ kann auch ein Schraubbares Kettenglied oder ein Schäkel benutzt werden. Damit die Schraubverbindung nicht ohne Weiteres geöffnet werden kann, kann sie mit einer Zange festgezogen werden. Nun lässt sie sich mit bloßen Händen normalerweise nicht mehr öffnen. Die längere Kette wird nun durch alle 4 Manschetten und den O-Ring durchgeführt. Die beiden Enden dieser Kette werden auch wieder mit einem Schloss, einem Schäkel oder einem schraubbaren Kettenglied miteinander verbunden. Die Verbindung sollte etwa mittig zwischen den Beinen sitzen, damit sie nicht stört. Die länge der zweiten Kette muss ausprobiert werden. Es ist empfehlenswert erstmal grob zu messen wie viel Abstand ein normaler Schritt erfordert und wie viel Abstand zwischen dem Bauchnabel und dem Fußgelenk ist. Der letzte Wert muss mal 2 genommen und zum vorher gemessenen Abstand addiert werden. Nun hat man die Gesamtlänge und sollte diese für den Anfang vielleicht noch ein wenig aufrunden. Bei den ersten Versuchen kann die Kette verkürzt werden, indem das Schloss nicht am letzten Glied, sondern einige Glieder zuvor angesetzt wird. Dabei hängt dann die restliche Kette einfach herunter. Ist die ideale Länge gefunden worden, kann der herunterhängende Teil der Kette entfernt werden.

Beispiel: Schrittlänge 30cm, Länge vom Bauchnabel zum Fußgelenk 80cm
80×2 + 30 = 190cm Kettenlänge
Also ruhig mit 2m Länge beginnen.

Sirik_KitchenDie Verwendungsmöglichkeiten für diese Fesselung sind vielseitig. Außerdem kann sie sehr lange getragen werden, da noch genug Bewegungsfreiheit die meisten Dinge vorhanden sind ohne, dass die Fesselung dabei aber ignoriert werden kann.

Abschließbar? – Nein! – Doch! – Ohh!

ca_introOftmals sind Manschetten, Halsbänder, Knebel und ähnliches nicht abschließbar. Jedenfalls verfügen sie nicht über einen speziellen Ring an der Schnalle, der für das Abschließen vorgesehen ist. Natürlich gibt es Varianten, die speziell zum Abschließen gedacht sind und über genau diese spezielle Schnalle verfügen. Allerdings wird dafür entweder ein Aufpreis fällig, es gibt das gewünschte Modell nur in der Variante „nicht abschließbar“ oder aber man hat schlicht bereits ein Modell zu Hause, das nicht abschließbar ist. Daher wollen wir euch nun einige Methoden zeigen, mit denen diese Schnallen doch abgeschlossen werden können!

Hinweis: Nicht jede Variante funktioniert bei jeder Schnalle, aber zumindest eine der Varianten wird höchstwahrscheinlich funktionieren.

Vorhandener Abschließring

ca_var0Wenn ein kleiner Ring am Stift der Schnalle vorhanden ist, kann dieser dazu benutzt werden diese abzuschließen. Ein auffälliges Merkmal dieser speziellen Schnallen sind die Löcher in den Lederriemen, die nicht rund, sondern sehr oval sind. Dies ist nötig, damit der Ring mitsamt dem Stift durch den Lederriemen passt. Der Nachteil hierbei ist, dass die ovalen Löcher mehr Platz einnehmen und die Löcher dadurch mehr Abstand zueinander haben müssen. Das bedeutet, dass die Größen nicht so fein eingestellt werden können wie dies bei den kleineren runden Löchern der Fall ist. Eine weitere Eigenart dieser Variante ist, dass die Schlösser frei baumeln und Geräusche verursachen, was speziell gewünscht oder eben auch unerwünscht sein kann.

Variante 1

ca_var1Bei der ersten Variante wird das Schloss durch die Schnalle geführt. Damit wird dafür gesorgt, dass der haltende Stift nicht mehr von der Schnalle getrennt werden kann. Dadurch ist es nicht mehr möglich den Lederriemen vom Stift zu lösen und zu öffnen. Dafür muss der Bügel des Schlosses schmaler sein als die Schnalle. Wenn der Bügel allerdings nicht lang genug ist, wird die Schnalle vom Schloss etwas hochgedrückt, sodass sie ein wenig absteht. Dies kann, je nach Art der Schnalle dann, unangenehm zu tragen sein oder den Stift leicht abstehen lassen, was gegebenenfalls ein kleines Verletzungsrisiko birgt. Ist der Bügel umgekehrt zu lang, kann der Stift vom Schloss gelöst werden, was die Methode ineffektiv macht.

Variante 2

ca_var2Die zweite Variante funktioniert im Grunde genau wie die erste Variante, nutzt allerdings nicht direkt die Schnalle, sondern nur den Stift der Schnalle und die kleine Vorrichtung, die meist in der Nähe der Schnalle zu finden ist um den Riemen festzuhalten. Bei dieser Variante wird der Stift von der Schnalle allerdings auf jeden Fall hochgezogen und birgt somit ggf. ein Verletzungsrisiko, wenn der Stift sehr spitz oder scharfkantig ist. Diese Variante sollte also nur eingesetzt werden, wenn die erste Variante nicht funktioniert.

Variante 3

ca_var3Falls die ersten beiden Varianten nicht funktionieren, gibt es noch eine dritte Möglichkeit. Hier kann das Schloss etwas größer sein, solange der Bügel dünn genug ist. Eventuell muss es sogar größer sein, um noch zu schließen. Der Lederriemen wird dieses Mal direkt mit der Haltevorrichtung verbunden, indem das Schloss erst durch ein Loch im Lederriemen und dann durch die Haltevorrichtung geführt wird. Alternativ kann auf die gleiche Weise auch der Lederriemen mit der Schnalle verbunden werden. Die Schnalle bietet allerdings mehr Spiel, da sie beweglich ist. Wenn der Lederriemen zu viel Spiel hat kann er womöglich zu weit gelockert werden um noch zu halten. Ein Nachteil dieser Variante ist, dass das Schloss eventuell seitlich heraussteht und störend wirkt oder auch wieder ein Verletzungsrisiko birgt, wenn es sehr scharfkantig ist oder spitze Kanten hat.

Schlusssatz

ca_outroEs gibt noch weitere Methoden um Schnallen zu verschließen, die dann allerdings komplizierter sind und teilweise sogar mehrere Schlösser benötigen. Wir haben euch diese Methoden vorgestellt, weil sie ohne schwierige Modifikationen und mit einem Schloss pro Schnalle auskommen. Wir wünschen euch viel Spaß beim Ausprobieren!

SMJG

SMJG

SMJG ist die Kurzform für sadomasochistische Jugendgruppe. Dabei handelt es sich um einen Verein von jungen Menschen bis zum Alter von einschließlich 27 Jahren. Die SMJG hat einen Bildungsauftrag und dient dazu, Minderjährige und junge Menschen über BDSM aufzuklären und ihnen eine Anlaufstelle für Fragen und Sorgen zu bieten.

Da es durch die Gesetzeslage für Minderjährige oft schwer ist, Informationen einzuholen oder sich in entsprechenden Social Networks auszutauschen, halten sie ihre Neigungen oft für krank oder pervers und leiden unter schweren Selbstvorwürfen. Weiterhin kann es auch zu Verletzungen bei ersten Experimenten kommen, da diese Personen eben zu wenig Informationen darüber haben, was gefährlich werden kann. Um dem vorzubeugen, wurde die SMJG gegründet. Auf der Website wird ein großes Forum für Fragen aller Art geboten, die unter einem Pseudonym veröffentlicht werden können und von allen Mitgliedern und einem tollen Moderatoren-Team beantwortet werden. Dadurch wird auch das Gefühl vermittelt, nicht mehr allein dazustehen. Zusätzlich verfügt die SMJG auch über einen Chatroom (im sogenannten IRC), dessen Zugangsmöglichkeiten auch auf der Website aufgezeigt werden.

Damit nicht alles nur virtuell stattfindet, organisiert die SMJG deutschlandweit in den meisten großen und einigen kleineren Städten monatliche Stammtische. Zu diesen Stammtischen kann jeder Interessierte innerhalb der Altersgrenze ohne Vorankündigung gehen. Es ist trotzdem empfohlen, mit den Organisatoren im Vorfeld Kontakt aufzunehmen, da es dann wenigstens schon mal eine bekannte Person vor Ort gibt. Neuzugänge werden aber immer mit offenen Armen von allen Anwesenden empfangen!

Da die Stammtische auch Minderjährigen zugänglich bleiben und die Diskretion gewahrt werden soll, herrscht auf den Stammtischen grundsätzliches „Spielverbot“. Ebenso ist normale Alltagskleidung vorgeschrieben, da die Stammtische meist in ganz normalen Lokalen oder Bars zusammenfinden und andernfalls für andere Gäste oder Erstbesucher eine abschreckende Wirkung haben könnten. Aus den gleichen Gründen wird auch viel Wert darauf gelegt, dass die SMJG keine Partnerbörse ist. Wer also ausschließlich auf Partnersuche ist, ist weder bei einem Stammtisch, noch im Forum oder Chat gut aufgehoben. Personen, die offensichtlich oder gar aggressiv flirten, werden rausgeworfen und sind dann häufig dauerhaft unerwünscht.

Shiniez

 

Shiniez-2Shiniez ist ein Künstler, der anfangs kleinere BDSM-Comics gezeichnet und bei DeviantArt gepostet hat. Da er zu diesen Comics sehr viel positives Feedback bekommen hat, begann er damit, diese einzelnen kurzen Comic-Strips zu einer kompletten Graphic Novel auszubauen. Diese gezeichnete Geschichte schlug sämtliche Besucherrekorde und machte Shiniez zu einem der erfogreichsten DeviantArt-Accounts überhaupt. Er erlangte so auch weltweite Aufmerksamkeit und gewann noch mehr Fans.

Die Geschichte, Sunstone, die Shiniez erzählt, handelt von 2 Frauen, die sich über das Internet in einem BDSM-Portal kennenlernen. Die Erzählung beginnt an dem Tag, als die beiden sich das erste Mal von Angesicht zu Angesicht treffen und anfangen, ihre D/s-Fantasien miteinander auszuleben. Das Besondere bei der Arbeit von Shiniez‘ Illustrationen ist, dass diese sehr hochwertig sind und voller Emotionen stecken. Er schafft es, seinen Figuren einerseits durch gutes Design und seinen eigenen Zeichenstil, andererseits durch ausgereiftes Storytelling Leben einzuhauchen. Der Fokus liegt dabei aber nicht primär auf Sex oder BDSM-Szenen, sondern auf der realistischen Darstellung eines solchen Lebensstils, mit allen Höhen und Tiefen, die dazugehören. Emotionale Veränderungen werden detailliert aufgezeigt und viele, die selbst diesem Lebensstil nachgehen, werden sich in den Protagonisten häufig wiedererkennen.

Ein anderer Grund, weshalb Shiniez unbedingt in unsere Link-Liste gehört, ist, dass die gesamte Graphic Novel auch sehr aufschluss- und lehrreich ist. Zum einen zeigt sie, wie D/s-Beziehungen sich tatsächlich entwickeln und welche Schwierigkeiten auf dem Weg dorthin zu meistern sind. Zum anderen zeigt sie aber auch, dass nicht immer alles glatt geht und unvorhergesehene Dinge passieren können. Neulinge können so sicherlich einige Einblicke bekommen und einige Klischees bzw. zu hohe Erwartungen werden etwas korrigiert. Selbst Menschen, die kein eigenes Interesse am BDSM haben, können nach dem Lesen den Lebensstil und die damit verbundenen Reize evtl. besser verstehen, ohne dabei zu sehr mit Szenen konfrontiert zu werden, die abschreckend wirken könnten.

Aus all diesen Gründen können wir die Arbeit von Shiniez wärmstens empfehlen! Der Comic ist komplett kostenfrei über die unten genannten Links erhältlich. Wer gerne etwas Festes in der Hand hält oder die Arbeit von Shiniez einfach nur unterstützen möchte, kann die Comics seit dem 24.12.2014 auch in einer gedruckten Version erhalten.

Downloadlink zu Sunstone, Chapter 1
Downloadlink zu Sunstone, Chapter 2
Downloadlink zu Sunstone, Chapter 3

 

Bondage Award

Bondage Awards

Der Bondage Award ist einen jährlich verliehener digitaler Preis, der sich mit der Thematik von Bondage in allen Aspekten befasst. Ausgezeichnet werden im Groben Bondage, Models, Rigger, Websites, Künstler. Fotografen und Firmen. Es gibt diverse Unterkategorien, in denen nominiert und abgestimmt wird.

Einmal im Jahr werden alle nominierten Personen, Beiträge, etc. für ein Voting zusammen getragen, in dem jede Person auf der Welt seine Stimme abgeben kann. Basierend auf diesen Votings werden dann die besten Plätze mit einem Award ausgezeichnet.

Da wir diese Idee sehr interessant finden und in der Vergangenheit so auf interessante Projekte oder Personen aufmerksam gemacht wurden, möchten wir den Bondage Award auch mit einem Link unterstützen. Nekobari selbst wird sich aber natürlich auch dafür bewerben; in der Hoffnung ein paar Stimmen sammeln zu können.

Fesselzeit

MiShibari und Modell bei Fesselzeit, als Nekos

Die Fesselzeit ist eine Reihe von Tutorial-Videos zum Thema Bondage. Mishibari zeigt darin, zusammen mit seinem „sexy Modell“, auf sehr detaillierte und angenehme Weise eine große Auswahl an Fesseltechniken. Anfänger wie auch Fortgeschrittene kommen dabei auf jeden Fall auf ihre Kosten und finden bestimmt das eine oder andere, was sie in ihre Fesselarbeiten mit aufnehmen können. Die Anleitungen sind auf deutsch und komplett kostenfrei auf YouTube und Vimeo anzuschauen.

Wer also mehr über Shibari und ganz allgemein Fesseltechniken lernen möchte, ist hier gut aufgehoben und bekommt von uns eine absolute Empfehlung, sich die Fesselzeit mal anzusehen.

 

 

 

Bilder

Sicherheitsschlüssel

Sicherheitsschluessel (2)Insbesondere bei der Selfbondage muss die Sicherheit an allererster Stelle stehen. Durch Unvorsichtigkeit oder ungenügende Absicherung gibt es leider immer noch sehr viele Unfälle, die dann oftmals verheerende Auswirkungen auf die betroffene Person haben. Durch die Vorfreude werden essentielle Dinge vergessen oder übersehen, die sich später zu enormen Problemen entwickeln können. Deshalb gibt es einige nützliche Methoden, die angewendet werden können, um trotzdem nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Diese Möglichkeiten sind zum Beispiel:

  • Telefon oder Handy in Reichweite haben
  • Einer Vertrauensperson vorher Bescheid geben, einen Sicherheitsanruf durchzuführen
  • Fesselung so planen und durchführen, dass im Notfall ein Nachbar erreicht werden kann
  • Einen Sicherheitsschlüssel deponieren, der im Notfall erreichbar ist
  • Checkliste vorbereiten und durcharbeiten, bevor man sich nicht mehr befreien kann
  • Mehrere Release-Methoden gleichzeitig verwenden (z.B. Ice-Lock + Masterlock)
  • Wenn zerschneidbare Fesseln benutzt werden, eine Schere in der Nähe liegen haben

Sicherheitsschluessel (1)Eine Methode, auf die wir an dieser Stelle genauer eingehen möchten, ist, den Sicherheitsschlüssel so zu deponieren, dass man zwar ohne Probleme herankommt, dabei jedoch etwas tun muss, was man nur tun würde, um die eigene Gesundheit zu schützen. Also zum Beispiel so, dass man etwas Wertvolles beschädigen oder etwas, was viel Überwindung erfordert, durchstehen muss.

Eine dieser Möglichkeiten ist, den Sicherheitsschlüssel in einen Eimer mit Farbe zu werfen und ihn auf ein wertvolles Möbelstück oder in die Nähe eines teuren Teppichs zu stellen. Und zwar so, dass dieser umgekippt werden muss, um an den Schlüssel zu kommen. Es kann auch schon reichen, später einfach nur viel Arbeit beim Saubermachen zu haben oder sich selbst völlig einsauen zu müssen, wenn diese Sachen als abschreckend genug empfunden werden. Letztlich geht es darum, das vorzeitige Befreien aus den Fesseln mit einer hohen Konsequenz zu verknüpfen. Denn dann ist es wirklich nur eine Option, wenn ein echter Notfall eintritt.

Hinweis: Am besten immer gleichschließende Schlösser benutzen. Dann gibt es bei der Vorbereitung keine Verwechslung der Schlüssel.

Eine andere Variante wäre, einen Behälter mit stark färbender Flüssigkeit aufzustellen, der den Schlüssel enthält. Es sollte dann nicht möglich sein, den Schlüssel zu erreichen, ohne sich dabei die Hände einzufärben. Dadurch entsteht kein finanzieller Schaden, aber es kann sehr unangenehm sein, einige Tage mit eingefärbten Händen rumlaufen zu müssen. Wenn eine Kontrollperson vorhanden ist, muss man dieser dann vor allem erklären, wieso man sich vorzeitig befreit hat. Diese Technik wird teilweise auch bei Notfallsets in Flugzeugen oder Ähnlichem angewendet. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass niemand etwas aus der Notfallausrüstung klaut. Wenn doch, ist er noch tagelang leicht zu identifizieren.

Sicherheitsschluessel (3)

 

Schlüsselsafe (Master Lock)

Der Master Lock ist ein handelsüblicher Keysafe für zu Hause. Eigentlich sind Keysafes dafür gedacht, dass man einen Wohnungsschlüssel außerhalb der Wohnung anbringen kann, zu dem man nur mit einer Zahlenkombination Zugang bekommt. Die Kosten für beispielsweise den Select Access von Master Lock liegen bei ungefähr 30 €.

Masterlock1Ein solcher Keysafe bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten für BDSM und Bondage. Insbesondere Personen, die eine Fernbeziehung oder sogar eine reine Online-D/s-Beziehung führen, profitieren davon.

Es ist mithilfe eines solchen Master Locks möglich, einer Person den Zugang zu einem Schlüssel zu verwehren ohne den Schlüssel dabei in der Hand haben zu müssen – einfach indem der Schlüssel mit einer Kombination gesichert wird, die diese Person nicht kennt. Ein großer Vorteil gegenüber anderen Varianten (mit komplexerer Technik) ist, dass es sehr einfach ist, eine Kombination zu übermitteln. Beispielsweise per eMail, SMS oder mit dem guten alten (Mobil-)Telefon. Dadurch gibt es keine Abhängigkeit von z.B. einer Internetverbindung, Strom oder sonstigem.

Doch auch trotz der hohen Ausfallsicherheit sollte jederzeit ein Sicherheitsschlüssel oder (wenn möglich) auch die Kombination verfügbar sein. Diese können so verwahrt werden, dass sie nicht erreichbar sind, ohne Spuren zu hinterlassen. Denkbar wäre ein Briefumschlag mit einer Unterschrift oder die Verwendung von Einwegschlössern, die zum Öffnen beschädigt werden müssen. Durch die eindeutige Seriennummer ist es nicht möglich, das Schloss danach wieder zu ersetzen, ohne dass die Person mit der Macht über den Schlüssel dies später erfährt. So bleibt die Kontrolle, trotz der zusätzlichen Sicherheit, gewahrt.

Idee: Den Sicherheitsschlüssel oder die Kombination mit etwas Klebeband in einer kleinen Kunststoffbox befestigen. Vorher zwei kleine Löcher hineinbohren, durch die nun die Box mit einem Einwegschloss gesichert werden kann. Durch das Klebeband ist es auch nicht möglich, den Schlüssel z.B. durch einen kleinen Spalt rauszuschütteln. Wenn die Box klein genug ist, kann sie sogar unterwegs dabei sein.

Masterlock2Wie benutze ich den Master Lock?
Das Prinzip ist sehr simpel und gleichzeitig sehr effektiv. Alles, was man braucht, ist die Möglichkeit, Videotelefonie zu nutzen oder ein Foto zu übertragen. Videotelefonie ist allerdings sehr viel einfacher. Skype ist hier eine gute und einfache Möglichkeit. Sobald das Telefonat über Skype aufgebaut wurde, muss man lediglich noch die Video-Funktion dazuschalten. Wenn man stattdessen ein Foto benutzt, muss man viele Schritte „blind“ ausführen, das Foto löschen und sich unbedingt nochmal bestätigen lassen, dass das Foto auch scharf genug ist, um die Kombination lesen zu können. Das Prinzip aber funktioniert im Grunde ähnlich wie bei der Video-Methode, die im Folgenden erklärt wird:

Man klappt den Master Lock auf und legt, für die Webcam sichtbar, den Schlüssel in den Safe. Danach wird der Master Lock mit den Rädchen zum Einstellen der Zahlen in die Kamera gehalten.

Masterlock4Auf diese Weise sieht die Person am anderen Ende nun die Vorderseite und überprüft, ob die Zahlen gut sichtbar sind.

Auf der Rückseite vom Deckel des Master Locks befindet sich ein kleiner schwarzer Hebel, der nun umgelegt werden muss. Ab jetzt kann eine neue Zahlenkombination festgelegt werden. Da die Vorderseite zur Webcam zeigt, kann man nun eine Kombination einstellen, die man selbst nicht kennt, die aber dennoch über die Webcam sichtbar ist.

Masterlock3Sobald man mit dem Drehen fertig ist, wartet man kurz, bis die Person auf der anderen Seite sich den Code abgespeichert und notiert hat. Und zwar mit einem Screenshot, um sicherzugehen, dass kein Zahlendreher drin ist, aber auch auf einem Zettel, da ein elektronisches Gerät ausfallen kann!

Bei der Methode mit dem Foto müssen alle Schritte blind ausgeführt werden. Auch das Foto. Dies kann erreicht werden, indem man das Display mit der Hand verdeckt, sobald die Kombination sichtbar werden kann. Wenn das Foto dann übertragen wurde, notiert die Person am anderen Ende sich den Code zusätzlich auf Papier. Danach muss jede Kopie des Fotos natürlich vom eigenen Gerät wieder gelöscht werden.

Sobald die Person dann das Okay gibt, kann es weitergehen. Der schwarze Hebel wird wieder zurück geschoben, der Tresor geschlossen und die Zahlen wieder verdreht, ohne dass man die Kombination vorher gesehen hat. Bei der Video-Methode kann das alles unter Aufsicht der Kamera erfolgen. So ist sichergestellt, dass der Schlüssel wirklich im Safe und die Kombination unbekannt ist. Ab jetzt hat nur noch die Person auf der anderen Seite die „erlösende“ Kombination.Masterlock5

Auch wenn man die Selfbondage alleine durchführt, ist diese Methode sehr gut geeignet. Der einzige Unterschied besteht darin, dass das Foto nicht an eine andere Person übertragen, sondern einem Programm anvertraut wird, dass dieses Foto der Kombination erst nach einem eingestellten Zeitraum wieder freigibt. Je nach Programm kann dieser Zeitraum z.B. auch zufällig gewählt werden oder es gibt weitere Faktoren, die darüber entscheiden, wann die Kombination wieder freigegeben wird.

Hinweis: Der Nachteil bei der Selfbondage ohne eine weitere Person, die alles beaufsichtigt, ist, dass die Technik einem einen Strich durch die Rechnung machen kann. Wenn beispielsweise das Foto von vornherein unscharf war oder der Computer ausfällt, ist womöglich die Freigabe der Kombination verzögert oder fällt komplett aus. Daher sollte immer unbedingt ein Sicherheitsschlüssel vorhanden sein!

 

 

Eiswürfel-Release

Der Eiswürfel-Release ist eine Methode, mit der man einen Schlüssel so deponieren kann, dass man erst nach einer bestimmten Zeit herankommt. Dabei ist der einzig wichtige Faktor die Raumwärme, die für gewöhnlich immer weit über dem Gefrierpunkt liegt. Deshalb ist diese Methode sehr sicher und gut geeignet, um eine Selfbondage durchzuführen, bei der man verhindern will, dass man sich vor Ablauf einer gewissen Zeit befreien kann.

Auch bei dieser Methode ist es wichtig, immer einen Sicherheitsschlüssel bereit zu legen (siehe Sicherheitsschlüssel)! Bei dem Eiswürfel-Release bietet es sich zudem an, dass der ganze Aufbau, zusätzlich zum Sicherheitsschlüssel, zweimal parallel durchgeführt wird. Also, zwei identische Schlüssel in Eiswürfeln einzufrieren und anzubringen. So ist ein reibungsloser Ablauf wesentlich wahrscheinlicher.

Icewuerfel1Zuerst wird ein Behälter benötigt, der frostbeständig ist, beispielsweise eine leere Packung Fruchtzwerge. Diese gibt es auch in 2 unterschiedlichen Größen. Die Wartezeit, bis der Schlüssel vom Eiswürfel freigegeben wird, hängt von der Größe des Eiswürfels ab. Daher sollte man unbedingt den Auftau-Prozess vor der ersten echten Anwendung einmal ausprobiert haben, um genau zu wissen, wie lange es dauert, bis der Eiswürfel vollständig geschmolzen ist. Hat man einen passenden Behälter gefunden, wird dieser nun mit Wasser gefüllt.

Icewuerfel2Anschließend befestigt man den Schlüssel an einer Schnur von etwa 1 m Länge oder mehr. Diese wird später dazu benutzt, den Schlüssel besser erreichen zu können, falls er ungünstig zu Boden fällt. Idealerweise befestigt man die Schnur sogar an einem Punkt, der auch während der Selfbondage erreicht werden kann. Oder es wird so viel Schnur benutzt, dass er zusätzlich an der Decke oder einem anderen hohen Punkt befestigt wird, sodass der Schlüssel in Reichweite pendelt, sobald das Eis geschmolzen ist. Weiterhin kann die Schnur dazu verwendet werden, den Schlüssel beim Einfrieren mittig in das Wasser zu hängen, statt ihn am Rand des Behälters auszubalancieren. Zusätzlich zum Schlüssel muss noch weitere Schnur, oder besser eine Kette in den Behälter gelegt werden, die nicht mit dem Schlüssel verbunden ist! Der Schlüssel sollte einigermaßen mittig im Behälter sein und nicht am Boden liegen, damit er nicht vorzeitig herunterfällt, bevor das Eis geschmolzen ist.

Wichtiger Hinweis: Es ist ratsam, eine Kette oder alternativ eine weitere, zu der Schnur, an der der Schlüssel hängt, stark unterschiedliche Schnur mit in den Eiswürfel zu legen. Dies hat den Grund, dass keine Verwechslungsgefahr besteht. Wenn versehentlich die falsche Schnur, also jene, an der der Schlüssel hängt, an die Decke geknotet wird und diese auch zu kurz ist, um zum Boden zu reichen, kann der Schlüssel nicht herunterfallen! Weiterhin sollte auch keine Kette benutzt werden, die herunterfällt, da diese Verletzungen oder Schäden am Mobiliar verursachen kann. Die Variante, nur eine einzige Schnur zu benutzen, die zwar lang genug ist, damit der Schlüssel zum Boden reicht, die dann aber mit in den Eiswürfel gelegt wird, um zu erreichen, dass der Schlüssel trotzdem hoch genug hängt, ist sehr gefährlich, da die Schnur sich verheddern kann und der Schlüssel dann evtl. nicht tief genug hängt!

Icewuerfel3Sobald der Eiswürfel nun komplett durchgefroren ist, kann man ihn an der Decke oder einem anderen hohen Punkt befestigen. Dabei reicht zum Beispiel auch eine Deckenlampe völlig aus. Nun beginnt der Eiswürfel zu schmelzen und ihr könnt damit anfangen, euch in die Selfbondage zu begeben. Die Zeit, die man nun benötigt, um sich selbst (fertig) zu fesseln, muss übrigens auch bei der Planung der Selfbondage-Session bzw. bei der Größe des Eiswürfels mit in Betracht gezogen werden, damit der Eiswürfel nicht schon schmilzt, bevor die Session überhaupt richtig begonnen hat.

Hinweis: Bitte immer eine kleine Checkliste vor jeder Selfbondage durchgehen, um zu überprüfen, dass nichts vergessen wurde.

Icewuerfel4Als Risikoquellen bei dieser Methode gelten vor allem Tages- und Jahreszeit. So kann durch einen Ausfall der Heizung im Winter die Temperatur stark sinken. Der Eiswürfel wird zwar höchstwahrscheinlich immer noch schmelzen, braucht aber deutlich länger, bevor er vollständig geschmolzen ist. Außerdem ist es eine gute Idee, das Licht einzuschalten, selbst wenn es noch hell ist. Sollte der Eiswürfel unerwartet lange zum Schmelzen brauchen oder die Abenddämmerung früher als geschätzt einsetzen, ist es sehr viel leichter, den Schlüssel zu finden, wenn es hell ist.

Die größte Gefahrenquelle ist allerdings der bereits beschriebene Flüchtigkeitsfehler, dass der Schlüssel durch Befestigung der falschen oder einer zu kurzen Schnur auch nach dem Schmelzen nicht erreichbar ist. Dies sollte unbedingt doppelt und dreifach kontrolliert werden, um diese Gefahr zu vermeiden!

 

Nerven- und Blutbahnen

Bondage birgt immer die Gefahr, Nervenschäden zu verursachen. Diese Gefahr kann man jedoch minimieren, wenn man weiß, wo die Nerven in etwa verlaufen und in welchen Bereichen man vorsichtig sein muss. Ein Blutstau ist dagegen weit weniger kritisch und wird normalerweise erst nach längerer Zeit gefährlich.

Wichtiger Hinweis: Bitte beachtet, dass wir keine ausgebildeten Ärzte sind. Wir können an dieser Stelle nur unsere persönlichen Erfahrungen wiedergeben. Für konkrete Auskunft sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden!

Nerven reagieren sehr empfindlich auf Druck und noch empfindlicher auf Zerrungen. Auf den zwei folgenden Bildern sind die Druckpunkte, bei denen schnell ein Nerv abklemmt werden kann, rötlich markiert. Nerven und Druckpunkte1Ein abgedrückter Nerv äußert sich häufig (aber nicht immer) durch ein Kribbeln in einem Bereich, zu dem der Nerv führt. Wenn der Nerv sehr stark abgeklemmt wird, kann der betroffene Körperteil auch völlig das Gefühl verlieren, ohne dass der/die Betroffene dies bemerkt. Dabei kann aber beliebig viel Strecke zwischen der abgeklemmten Stelle und dem kribbelnden/tauben Körperteil liegen. So deutet ein Kribbeln in der Hand nicht automatisch darauf hin, dass ein Seil am Handgelenk zu eng sitzt, sondern dies kann auch beispielsweise durch ein Seil nahe der Schulter ausgelöst werden. Ein leichtes Zurechtrücken der Seile kann hier schon Abhilfe schaffen. Sobald der Druck nachlässt, kehrt das Gefühl normalerweise innerhalb einiger Sekunden langsam wieder zurück. Dies kann erst zu einem verstärkten Kribbeln führen, welches sich dann langsam auflöst. Sollten Schmerzen auftreten oder auch nach dem Justieren der Seile keine Nerven und Druckpunkte4Besserung eintreten, muss unmittelbar damit begonnen werden, das Ropebunny aus der Bondage zu befreien. Normalerweise besteht hier zwar absolut kein Grund für Hektik, aber es sollte vermieden werden, das Ropebunny länger als zwingend nötig in der Bondage zu halten. Treten starke Schmerzen auf, ist allerdings Eile geboten. Dennoch ist es wichtig, nicht in Panik zu geraten! Ggf. kann es an dieser Stelle nötig sein, Seile zu zerschneiden. Zögert bitte nicht, dies zu tun, wenn die Situation es erfordert! Hält auch nach der Befreiung das Kribbeln/die Taubheit weiterhin an oder taucht gelegentlich erneut auf, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden!

Ein weiteres Anzeichen für Druck auf einen Nerv ist der Kontrollverlust des betroffenen Körperteils. Zum Beispiel, wenn der/die Betroffene keinen Druck mehr mit der Hand ausüben kann. Auch dies sollte innerhalb kürzester Zeit wieder nachlassen. Andernfalls auch hier bitte umgehend einen Arzt aufsuchen!

Nerven und Druckpunkte3Ein Blutstau fühlt sich anders an und ist normalerweise auch weniger gefährlich, da die Zellen einige Minuten bis hin zu Stunden mit eingeschränkter Blutzufuhr auskommen können. Das Risiko von bleibenden Schäden oder der Bildung von Thrombosen (Klumpen im Blut, die Blutbahnen verstopfen können) erhöht sich allerdings mit zunehmender Dauer. Daher sollte auch ein Blutstau möglichst vermieden werden. Typischstes Anzeichen für einen Blutstau ist die dunkle Verfärbung der Haut. Vereinzelt kann es auch passieren, dass sich das betroffene Körperteil seltsam (wie beim Blutabnehmen) bzw. dick anfühlt oder wehtut. Tritt eine Verfärbung auf, ist dies normalerweise kein Grund, die Bondage sofort abzubrechen. Oft reicht es schon, den Sitz der Seile etwas zu korrigieren. Wenn das Ropebunny allerdings Schmerzen verspürt, ist es normalerweise besser, die Fesselung um die betreffenden Körperteile sofort zu lösen. Im Gegensatz zum Druck auf Nervenbahnen ist der Blutstau normalerweise auch dort, wo er gespürt wird.

Ein weiteres Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt, ist kalter Schweiß. Kalter Schweiß ist normalerweise eine Reaktion des Körpers auf eine Vergiftung. Der Körper versucht dabei, möglichst viele Giftstoffe über die Haut auszuscheiden. Da dadurch auch eine starke Kühlung (durch Verdunstung) entsteht, fühlt sich der Schweiß und die Haut kalt an. Die gleiche Reaktion tritt auch bei Erscheinungen auf, die einer Vergiftung ähnlich sind, zum Beispiel bei Schwindel oder einem Kreislaufzusammenbruch. In jedem Fall ist kalter Schweiß ein deutliches Anzeichen dafür, dass irgendetwas nicht stimmt! Hier sollte sofort mit dem Ropebunny kommuniziert und im Zweifelsfall die Session abgebrochen werden!

Nerven und Druckpunkte5Um Problemen vorzubeugen, kann es helfen, über den Verlauf von Blut- und Nervenbahnen sowie deren Funktion informiert zu sein. Deshalb erklären wir kurz, wofür die wichtigsten Nervenstränge in den Armen zuständig sind und welche Punkte am Körper man meiden sollte, um diese nicht abzuquetschen.

Im Arm befinden sich drei wichtige Nervenstränge. Ulnar-, Median- und Radialnerv. Bei den allermeisten Fesselungen werden Seile über die Arme gelegt, die dann diese Nervenstränge abdrücken können. Je nachdem, welcher dieser Nervenstränge betroffen ist, wird ein anderer Teil der Hand taub. Natürlich gibt es noch viel mehr Nerven im Arm. Wenn diese allerdings abgeklemmt werden, sind die Auswirkungen normalerweise dicht an der abgeklemmten Stelle zu spüren. Bei den 3 Hauptnervensträngen hingegen kann beispielsweise ein geklemmter Nerv im Schulterbereich zu einem tauben Gefühl im Daumen führen. Den ungefähren Verlauf der Nervenbahnen kann man auf dem Bild sehen. Zum Vergrößern einfach anklicken. Wenn die Linie gestrichelt ist, heißt das, dass der Nerv aus dem Blickwinkel des Bildes auf der hinteren Seite des Arms, bzw. des Knochens verläuft. Nerven und Druckpunkte6

  • Rot = Radialnerv
  • Blau = Mediannerv
  • Grün = Ulnarnerv

Wenn der Radialnerv abgedrückt wird, schläft die obere Seite des Daumens, Zeigefingers, Mittelfingers und die Hälfte des Ringfingers sowie ein großer Bereich des Handrückens ein. Die Fingerkuppen und die untere Seite der eben genannten Finger sowie ein großer Bereich des Handtellers wird taub, wenn der Mediannerv keine Nervenimpulse mehr übertragen kann. Die andere Hälfte des Ringfingers und der kleine Finger sowie der Rest der Hand schlafen ein, wenn der Ulnarnerv gestört ist.

Bondage-Sicherheit

Bondage ist nie ganz ungefährlich, aber was kann man tun, um die Sicherheit zu erhöhen und Risiken zu minimieren? – Vor, während und nach einer Bondage-Session gibt es einige Punkte, die beachtet werden sollten, um Risiken auszuschließen bzw. die Gefahr zu minimieren oder im Ernstfall schnell reagieren zu können.

Vor dem Fesseln:Bondage_Sicherheit1
Das Wichtigste ist erstmal, auf den eigenen Körper zu hören, um herauszufinden, was dieser benötigt. Bondage stellt hohe Anforderungen an den Körper und ist durchaus mit sportlichen Aktivitäten zu vergleichen. Daher ist es wichtig, dass Rigger und Ropebunny nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf den Partner achten und sich ggf. vor einer Session nochmal gegenseitig fragen, ob ausreichend gegessen/getrunken wurde und auch sonst alles in Ordnung ist. Umgekehrt ist es allerdings auch nicht gut, zu viel zu essen oder zu trinken, da dann Völlegefühle, Übelkeit oder übermäßiger Harndrang die Folge sein können. Insbesondere bei einer Suspension kann dies dann sehr unangenehm werden!

Weiterhin ist es sinnvoll, sich ein wenig warm zu machen und Dehnüben durchzuführen. Da der Körper beim Gefesselt-Werden häufig sehr stark „verbogen“ wird, kommt es sonst evtl. zu Überdehnungen oder Zerrungen. Normalerweise genügen die Dehnübungen, die man vom Schulsport kennt. Andernfalls liefert YouTube jede Menge entsprechende Übungen, die man sich kostenlos ansehen und nachmachen kann.

Alkohol hat einen großen Einfluss auf den Kreislauf. Einige Personen haben es sich zur Gewohnheit gemacht, erst einmal einen Schluck zu trinken, um Hemmungen zu verlieren und sich einfacher fallen lassen zu können. Dies kann aber mehr Risiken mit sich bringen, als auf den ersten Blick erkennbar sind. Einerseits werden die Sinne des Ropebunnys unzuverlässig, was dazu führt, dass gequetschte Nerven- und Blutbahnen nicht oder nur verzögert bemerkt werden. Andererseits verliert auch ein Rigger unter Alkoholeinfluss die Kontrolle, die bei jedem Handgriff vorhanden sein muss, da sich Alkohol stark auf die Reaktionszeiten auswirkt. Zudem werden womöglich auch vermeintliche Kleinigkeiten vergessen, die dann größere Probleme nach sich ziehen.

Bondage_Sicherheit2Absolut unverzichtbar ist ein Schneidewerkzeug für Seile! Falls mal etwas völlig schief laufen sollte, ist es extrem wichtig, dieses zur Hand zu haben. Mindestens genauso wichtig ist aber auch, dass es seinen Zweck erfüllt! Dazu muss das Messer oder die Schere gewisse Rahmenbedingungen erfüllen. Andernfalls ist es nutzlos oder verschlimmert sogar noch die Situation. Folgende Eigenschaften sollte das Werkzeug mitbringen:

  • Abgestumpfte Spitze oder gebogene Klinge wie z.B. wie bei einer Verbandsschere
  • Schmales bzw. flaches Klingenblatt, damit man unter die Seile kommt
  • Scharfe Klinge, damit die Seile auch schnell zerschnitten werden können
  • Schnelle Erreichbarkeit z.B. durch eine Gürteltasche

Hinweis: Das Ropebunny sollte möglichst auch in der Lage sein, die Schere bzw. das Messer zu erreichen und zu benutzen, falls dem Rigger etwas zustößt.

Bondage_Sicherheit3Sollte es an eine Suspension gehen, ist es sicherer, die Hängevorrichtung und die Seile unmittelbar vor jeder Suspension erneut zu prüfen. Auch wenn bisher nichts passiert ist, könnte ein Schaden vorhanden sein, der dann zu einem spontanen Versagen führt. Die Hängevorrichtung kann geprüft werden, indem man sich mit etwas Schwung daran hängt und möglichst viel wackelt. Strapazierte Seile kann man normalerweise mit dem Auge erkennen. Wenn die Fasern stark ausgefranst sind oder gar ein Strang bereits gerissen oder stark beschädigt ist, darf das Seil auf keinen Fall mehr für eine Suspension benutzt werden, da die Gefahr zu groß ist, dass es reißt. Insbesondere die Mitte der Seile wird häufig belastet und sollte daher besonders geprüft werden.

Wichtiger Hinweis: Baumwollseile, insbesondere solche ohne Seele, sollten nicht für Suspensions verwendet werden. Die Tragfähigkeit von Baumwollseilen variiert so stark, dass sie eigentlich von keinem Seilhersteller zuverlässig angegeben werden kann. Außerdem ziehen sich die Knoten meist zu stark zusammen und sind dann kaum mehr zu lösen. In einem Notfall wird das dann richtig gefährlich!

Beim Fesseln:
Eine gefesselte Person darf auf gar keinen Fall alleine gelassen werden. Auch nicht für einen kurzen Moment und auch dann nicht, wenn noch andere Personen im Raum sind, da oft nur die Person, die gefesselt hat, auch weiß, wie die Fesselung möglichst schnell zu lösen ist. Außerdem haben viele Menschen selbst im Notfall größere Hemmungen, Seile zu zerschneiden, wenn es sich um fremde Seile handelt. Wenn die Verantwortung dennoch auf eine andere Person übertragen wird, sollten Rigger und Ropebunny dieser Person gleichermaßen hohes Vertrauen entgegenbringen können. Solche Entscheidungen dürfen nicht ohne Zustimmung des Ropebunnys erfolgen!

Während der Session ist es wichtig, dass Rigger und Ropebunny durchgehend kommunizieren können und dies auch möglichst oft tun, damit die Session sofort beendet werden kann, wenn etwas nicht stimmt. Allerdings würde dauerndes Nachfragen die Atmosphäre auch ziemlich stören. Deshalb ist es ratsam, auf andere Kommunikationswege auszuweichen. Eine einfache Methode ist z.B., dass der Rigger seine Hand nacheinander in jeweils eine Hand des Ropebunnys legt. Dabei spürt er sofort, ob die Hände des Ropebunnys besonders kalt oder verschwitzt sind. Dabei sollte das Ropebunny keine Taubheit spüren. Vorher sollte außerdem noch abgesprochen sein, dass das Ropebunny einmal kurz, aber kräftig zudrückt, wenn alles in Ordnung ist. Bleibt der Druck des Ropebunnys aus, ist dies ein Zeichen dafür, dass irgendetwas nicht stimmt. Wenn das Ropebunny in einem Dämmerzustand ist oder Probleme mit bestimmten Nerven hat, bleibt der Druck aus. Das Ropebunny kann so auch willentlich kommunizieren, dass es sich unwohl fühlt. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn mit einem Knebel gespielt wird. Bei ausbleibendem Druck sollte aber dann auf jeden Fall kommuniziert werden, was gerade nicht in Ordnung ist.

Hinweis: Die gleiche Technik funktioniert natürlich auch bei den Füßen.

Bondage_Sicherheit5Beim Fesseln an Objekte muss unbedingt darauf geachtet werden, was passiert, wenn das Ropebunny einen Schwächeanfall erleidet, ohnmächtig wird oder auch einfach nur mal das Gleichgewicht verliert. Dies kann ausprobiert werden, indem das Ropebunny sich vorsichtig mehr und mehr in die Seile hängt, um festzustellen, wo es wehtun könnte. Sobald ein Körperteil irgendwo in der Luft hängt, spricht man von einer Semi-Suspension, also einer teilweisen Hängefesselung. Und genau wie bei einer vollen Suspension entsteht auch hier ein höheres Risiko. Wenn das Ropebunny beispielsweise die Arme hinter dem Körper nach oben gebunden bekommt (ein sogenannter Strapado) und das Gleichgewicht verliert, können so die Schultern ausgekugelt werden oder schlimmeres. Um dies zu vermeiden, ist es sinnvoll, den Oberkörper zusätzlich an dem gleichen Objekt zu befestigen. Es ist dann immer noch schwierig, das Ropebunny wieder aus der misslichen Lage zu befreien, aber der zusätzliche Halt bietet trotzdem etwas mehr Sicherheit vor Verletzungen.

Wichtiger Hinweis: Selbstverständlich muss insbesondere in so einer Situation eine Schere oder ein Messer bereitliegen. Zusätzlich sollte man sich aber auch schonmal Gedanken darüber machen, wie man im Ernstfall das Ropebunny wieder auf den Boden bekommt, ohne es fallen zu lassen.

Bondage_Sicherheit6Auch bei besonders guten und weichen Seilen ist darauf zu achten, dass diese nicht zu schnell über die Haut gezogen werden. Reibung erzeugt Wärme und bei schneller Reibung kann es zu Verbrennungen kommen (Seilbrand). Bei einigen Seilarten geht das sehr schnell, bei anderen braucht es sehr viel Reibung. Aber Reibung erhöht sich auch durch Druck und einige Hautbereiche sind empfindlicher als andere. Deshalb ist nie verkehrt darauf zu achten, wo und wie schnell man Seile am Körper entlangzieht. Auch wenn solche Verbrennungen normalerweise nicht gefährlich sind, sind sie doch sehr unangenehm und schmerzhaft.

Häufig entsteht Seilbrand gerade in Situationen, in denen man nicht daran denkt. Ein typisches Beispiel dafür ist das Lösen der Fesselung. Manchmal aufgrund von Hektik, weil zum Beispiel ein Arm einschläft oder etwas anderes schief gelaufen ist. Manchmal aber auch einfach nur, weil sich die Beteiligten in einem Endorphinrausch befinden und die Welt um sich herum vergessen.

Bondage_Sicherheit4Wenn trotz aller Sicherheitsvorkehrungen doch mal etwas passiert, ist das Wissen über Erste-Hilfe-Maßnahmen von sehr großem Nutzen. In den allermeisten Fällen, in denen etwas schief gelaufen ist, sind es nur kurzzeitig taube Gliedmaßen, Blutstaus oder kleinere Schwächeanfälle aufgrund von Kreislaufproblemen. Das alles ist oft damit erledigt, dass die Fesseln gelöst werden. Wenn sich allerdings keine Besserung einstellt, sollte auf jeden Fall ein Arzt besucht werden! Bei Kreislaufproblemen kann es helfen, die Füße hochzulegen. Aber auch hier gilt, dass bei ausbleibender Besserung oder Verschlimmerung unverzüglich ein Arzt aufgesucht oder sogar gerufen werden sollte.

Wichtiger Hinweis: Bitte habt keine Scheu, dem Arzt zu berichten, was passiert ist. Dabei müsst ihr nicht unbedingt ins Detail gehen. Ein Arzt sollte euch auch keinen Vortrag darüber halten, dass man „so etwas“ nicht tut, sondern sein Bestes geben zu helfen. Andernfalls sollte man in Zukunft lieber einen anderen Arzt aufsuchen, statt Geschichten zu erfinden. Denn nur wenn der Arzt weiß, was los ist, kann er auch effektiv helfen!

Bondage-Puppe

Bondage Puppe1Eine Bondage-Puppe ist eine schöne Möglichkeit für einen Rigger ganz in Ruhe zu üben. Selbst das geduldigste Ropebunny hat nicht immer Lust und Zeit für Experimente oder wiederholte Übungen herzuhalten. Eine gute Bondage-Puppe kann also dabei helfen, neue Techniken auszuprobieren, bekannte Techniken zu vertiefen oder ganze Fesselanleitungen aus Büchern, Websites, etc. nachzuknoten. Insbesondere für Personen, die gerne erstmal die Grundlagen beherrschen wollen, bevor sie sich an einen anderen Menschen wagen.

Bondage Puppe2Zur Herstellung benötigt man:

  • Besenstiel (oder ähnliches)
  • Gartenschlauch, der über den Stiel passt
  • PE-Isolierung bzw. Rohrisolierung
  • Schaufensterpuppe
  • Bohrer, in der Dicke des Schlauchs
  • Säge
  • evt. eine Feile

Hinweis: Bei der Schaufensterpuppe gibt es ein paar Stolpersteine die beachtet werden sollten. Um vernünftig geeignet zu sein, ist es wichtig, dass die Puppe nicht aus dünnem Kunstoff und halbiert ist. Es gibt viele sehr günstige Artikel, die zum Ausstellen von T-Shirts, etc. völlig ausreichen, aber nur die Vorderseite eines Körpers haben. Außerdem ist es sinnvoll, dass die Puppe noch einen Ansatz von Beinen hat, da sonst einige Fesselungen gar nicht erst durchgeführt werden können. eBay oder eBay Kleinanzeigen sind oft gute Fundgruben für gebrauchte Schaufensterpuppen zum kleinen Preis.

Bondage Puppe3Bondage Puppe4Wir beginnen damit ein großes Loch in jeweils die Unterseite der Schultern bzw. Oberarme zu bohren. Also dort wo eigentlich die Arme weitergehen müssten. Die Löcher muss groß genug sein, dass der Schlauch hindurch passt. Hierbei gilt es etwas vorsichtig zu sein, da einige Schaufenster-Puppen aus Materialien bestehen die Glasfasern beinhalten!

Bondage Puppe5Sind die Löcher fertig, wird der Schlauch hindurch gesteckt. Da Schläuche normalerweise von einer Rolle kommen, sind sie meist sehr stark gebogen. Das macht es schwierig sie durch beide Löcher zu bekommen. Ein Stab mit dünnerem Durchmesser, ggf. ein dünnerer Besenstil, kann dabei helfen. Notfalls geht auch der Stab der für die Arme gedacht ist. Jedoch kann es etwas schwierig werden ihn durch beide Löcher zu bekommen, je nachdem wie die Löcher positioniert sind. Erst wird diese Stab durch beide Löcher gesteckt, dann der Schlauch darüber gestülpt und beides gemeinsam durch die Löcher gezogen. Sobald der Schlauch durch beide Löcher hindurch ist, kann man den Stab wieder herausziehen.Bondage Puppe6

Die Schläuche dienen als Ersatz für die Gelenke an den Schultern. Obwohl der Schlauch an sich schon flexibel ist, ist es sehr hilfreich noch Kanten in die Schläuche zu schneiden, damit der Schlauch sich leichter in die entsprechende Richtung biegen lässt. Dabei sollte allerdings darauf geachtet werden diese Kanten nicht zu tief zu schneiden, da der Schlauch sonst an Stabilität und Haltbarkeit verliert oder gar sofort abreißt. Zusätzlich zu dem Schlauch der durch die Schultern geht, sind noch 2 weitere Schläuche für den Rest der Arme nötig, die die „Knochen“ der Unterarme mit den „Knochen“ der Oberarme verbinden. Sie repräsentieren sozusagen die Ellenbogen und brauchen auch entsprechend wieder jeweils eine Kerbe.

Bondage Puppe7Anschließend wird der Besenstiel, der für die „Knochen“ in den Armen gedacht ist, zersägt. Die Länge kann man ein wenig mit Hilfe der eigenen Arme abschätzen. Aber letztlich hängt das benötigte Maß von den Proportionen der Puppe ab. Ein paar cm mehr oder weniger sind allerdings auch kein Problem, da echte Ropebunnys ja auch unterschiedliche Körperformen und Armlängen mitbringen. Die Stiele werden mit Kleber oder Schraubschellen an den Schläuchen befestigt. Selbst wenn die Stiele von sich aus schon sehr fest darin stecken ist es ratsam sie ordentlich zu befestigen, da sie andernfalls früher oder später doch rausrutschen werden.

Bondage Puppe8Nun wird der Isolierschaum zurecht geschnitten. Die Länge sollte dabei etwa der Länge der „Knochen“ entsprechen. Ideal ist es unterschiedlich dicken Isolierschaum für Ober- und Unterarme zu verwenden. Aber im Grunde kann auch ein einziges Stück für den gesamten Arm benutzt werden. Dieses Stück benötigt dann allerdings auch wieder Kerben in den Armbeugen. Um ein Verrutschen des Isolierschaums zu verhindern kann man wieder Kleber oder größere Schraubschellen benutzen. Die Schraubschellen können an den Stellen positioniert werden, an denen beim menschlichen Körper erhöhte Gefahr besteht Nerven einzuklemmen. So fühlt man später sehr deutlich die Stellen an denen aufgrund der Nervenverläufe kein Seil liegen sollte und hat noch einen zusätzlichen Lerneffekt.

Bondage Puppe9Ab jetzt ist die Puppe im Grunde genommen bereits fertig und kann benutzt werden. Allerdings sieht die Konstruktion natürlich noch nicht so schön aus. Wenn Schraubschellen benutzt wurden, besteht zusätzlich noch die Gefahr sich zu verletzen oder ständig mit dem Seil daran hängen zu bleiben. Das tut dem Seil dann natürlich auch nicht gut. Daher ist es nicht nur schöner, sondern auch praktischer die Bondage-Puppe anzukleiden.

Bondage Puppe10Als Kleidung für die Bondage-Puppe eignet sich im Grunde alles was langärmlig ist. Sportbodys sind zum Beispiel sehr geeignet. Kleidung die etwas dicker ist simuliert sozusagen die menschliche Haut. Da die Bondage-Puppe normalerweise recht hart sein wird, verrutscht das Seil sehr viel schneller als bei einem menschlichen Ropebunny. Ein weiches Oberteil hilft dann ein wenig. Zu dick sollte die Kleidung aber auch wieder nicht sein, da sie sonst zu sehr im Weg ist. Und eng anliegende Kleidung ist auch geeigneter als labbrige Kleidung, da sie nicht so sehr zwischen die Seillagen rutscht.

Bondage Puppe11Aber auch bei all den Möglichkeiten die eine gute Bondage-Puppe bietet, darf man nie vergessen, dass sie niemals ein menschliches Ropebunny ersetzen kann. Abgesehen von den anatomischen Unterschieden, ist die Technik bekanntlich lang nicht alles worauf es ankommt. Und ob sich etwas gut anfühlt, zu eng ist oder das Seil an irgendeiner Stelle zu schnell durchgezogen wurde, kann einem eben nur ein Mensch aus Fleisch und Blut mitteilen. Aus diesem Grund kann sie auch immer nur eine Ergänzung und nie ein vollständiger Ersatz zum Üben sein. Natürlich macht es auch viel mehr Spaß einen echten Menschen zu fesseln. Und bitte bedenkt, dass ein echtes Ropebunny es evt. auch durchaus genießt am Lernprozess teilhaben zu können. Schließlich lernen Ropebunny dabei dann auch etwas.

Und nun viel Spaß beim Basteln und Fesseln!

Hanfseil/Juteseil veredeln (Schnelle Methode)

Neben der gründlichen Methode, Seile zu veredeln, gibt es auch noch eine schnellere Methode. Bei der schnellen Methode kann es allerdings zu einem schlechteren Ergebnis oder sogar unbrauchbarem Seil kommen. Insbesondere Juteseil kann sehr empfindlich auf die stärkere Belastung reagieren und sich komplett aufdröseln. Hanfseil ist normalerweise etwas robuster. Da es sich jedoch um Naturprodukte handelt, kann man nie völlig vorhersehen, wie das Ergebnis aussehen wird. Daher hier nochmal ausdrücklich: Befolgen auf eigene Gefahr. – Im Zweifelsfall vorher mit wenig Seil testen.

Hinweis: „Schnell“ bezieht sich an dieser Stelle darauf, dass wenig Arbeit und damit auch wenig Zeit in die meisten Schritte investiert werden muss, da sie mehr oder weniger unbeaufsichtigt ablaufen können. Dies zieht allerdings eben auch ein erhöhtes Risiko nach sich, dass etwas schief geht.

Im Vorfeld sollte unbedingt die Eignung der Waschmaschine abgeschätzt werden. Je nach Modell können verschiedene Probleme auftreten. Zum Beispiel kann das Flusensieb verstopfen oder die Seilfasern können sich an anderen Stellen verfangen und die Mechanik blockieren. Unserer Erfahrung nach sind ältere Waschmaschinen dem gegenüber wesentlich robuster. In jedem Fall sollte man sich vorher genau informieren, welche Möglichkeiten der Hersteller zur Wartung der Waschmaschine gibt: Zum Beispiel die Platzierung des Flusensiebs und wie man dieses reinigt. Am Anfang sollte insbesondere das Flusensieb nach jedem Waschgang kontrolliert werden, da es sonst dazu kommen kann, dass das Wasser von der Maschine nicht mehr abgepumpt werden kann.

Wichtiger Hinweis: Eine Waschmaschine ist nicht unbedingt darauf ausgelegt, eine große Menge an langen Fasern, wie sie sich aus Seilen herauslösen, zu verkraften. Die Benutzung eines Wäschesacks sollte die Fasern zurückhalten. Es KANN dennoch zu Schäden an der Waschmaschine kommen!

Das Seil sollte, wie im oben genannten Artikel beschrieben, in 8 m lange Stücke zerschnitten werden. Wenn man dafür die Sicherheitsschere benutzt, kann direkt für den Ernstfall geprobt werden.

Seile veredeln schnelle Methode1Anschließend werden die Seile locker in die Waschmaschine gelegt. Um die Seile und die Waschmaschine zu schonen, können die Seile auch in einen Wäschesack oder ein altes Kopfkissen gesteckt werden. Der Waschvorgang kann bei 95° und mit normalem Vollwaschmittel durchgeführt werden. Die Menge an Waschmittel sollte aber reduziert werden, da Seile sehr viel Schaum aufschlagen können, was zum Überlaufen der Waschmaschine führen kann. Außerdem kann noch ein kleiner Schluck Weichspüler hinzugefügt werden. Weichspüler bricht die Oberflächenspannung von Wasser und vermindert dadurch die Schaumbildung. Zu viel Weichspüler kann aber die Festigkeit des Seils negativ beeinflussen. Also lieber etwas weniger nehmen und den Vorgang beobachten. Wenn zu viel Schaum entsteht, etwas Weichspüler in das Fach für das Waschmittel schütten und mit 0,5 l Wasser nachspülen. Die Schaumbildung sollte innerhalb einiger Sekunden deutlich zurückgehen.

Wichtiger Hinweis: Wenn das Seil durch den Waschvorgang stark verknotet ist oder sich in einem Wäschesack befindet, kann dies zu einer starken Unwucht beim Schleudergang und damit zu Schäden an der Waschmaschine führen. Daher sollte die Waschmaschine entweder beaufsichtigt oder der Schleudergang deaktiviert werden!

Seile veredeln schnelle Methode2Wer die Seile färben möchte, kann nach 1 oder 2 Waschgängen (das Wasser sollte beim Klarspülen weitestgehend sauber bleiben) auch gleich das Seil in der Waschmaschine bleichen. Dafür eignet sich einfacher Chlorreiniger wie zum Beispiel Dan KlorixWarnhinweise auf der Produktverpackung beachten! Einfach einen Waschvorgang OHNE Waschmittel, bei 30°-40° starten und den Chlorreiniger durch das Waschmittelfach hinzugeben. Die Zugabe kann erfolgen, während die Waschmaschine sich befüllt oder während das Programm bereits läuft. Dann sollte aber mit etwa 0,5 l Wasser nachgespült werden.

Wichtiger Hinweis: Waschmittel kann mit Chlorreiniger chemisch reagieren. Die dabei entstehenden Gase können stark gesundheitsschädlich sein! Unbedingt die Warnhinweise auf der Produktverpackung beachten!

Seile veredeln schnelle Methode3Anschließend kann auch das Färben des Seils in der Waschmaschine erfolgen. Dafür eignet sich normale Textilfarbe. (Wir haben mit Simplicol gute Erfahrungen gemacht – ein Paket reicht für etwa 8 Seile à 8 Meter.) Trockeneres Seil färbt oft besser bis in die inneren Schichten. Wer darauf Wert legt und bei den vorherigen Schritten den Schleudergang deaktiviert hatte, sollte das Seil vor dem Färben möglichst etwas trocknen bzw. einmal unter Aufsicht schleudern lassen.

Hinweis: Je nach Waschmaschinentyp kann es vorkommen, dass sich Reste der Textilfarbe noch in der Waschkammer befinden. Bitte unbedingt kontrollieren, ob das Färbemittel komplett abgepumpt wurde. Andernfalls die Waschmaschine gründlich reinigen. Dazu kann beispielsweise das Waschprogramm ohne Wäsche durchlaufen werden.

Sobald das Seil fertig gewaschen und ggf. gefärbt ist, kann es vollständig getrocknet werden. Schneller geht es, wenn man das Seil entwirrt und ohne Wäschesack (unter Aufsicht) einmal schleudern lässt. Dies beschleunigt die Trockenzeit enorm! Um das Seil vollständig zu trocknen, kann ein Trockner benutzt werden. Ansonsten kann das Seil auch einige Tage ausgebreitet zum Trocknen liegengelassen werden. Wenn das Seil beim Trocknen nicht gespannt ist, zieht es sich allerdings stark zusammen und verliert fast völlig die Spannung. Dies ist normalerweise kein Problem und korrigiert sich wieder, wenn das Seil gebrochen wird. Manchmal kann es jedoch auch vorkommen, dass das Seil hierbei völlig unbrauchbar wird.

Hinweis: Im Zweifelsfall kann jeder Schritte auch durch den entsprechenden Schritte aus der gründlichen Methode übernommen werden. Dies verbessert das Ergebnis, erhöht aber natürlich auch wieder den Aufwand.

Im Anschluss muss das Seil durch einen Karabiner gezogen werden, um es zu brechen. Dann kann es mit einer rußarmen Flamme (z.B. von einer Lötlampe) abgeflammt werden. Nun muss es erst mit einem trockenen Tuch saubergerieben und abschließend geölt werden. Dazu eignet sich zum Beispiel Babyöl. Mehr Details zu den Schritten in diesem Abschnitt sind in der gründlichen Methode beschrieben.

Hanfseil/Juteseil veredeln (Gründliche Methode)

Seile veredeln gruendliche Methode1Beim Fesseln spielt die Qualität der Seile ein wichtige Rolle. Wenn Seile in Handarbeit gefertigt wurden, sind diese eventuell von Haus aus bereits zum Fesseln geeignet. Bestellt man die Seile jedoch in einer modernen Seilerei, ist dies normalerweise nicht der Fall. Zusätzlich zum Pflanzenleim befinden sich oft auch Holzstücke und andere Verunreinigungen im Seil. Das macht es nötig, die Seile zu waschen und nachzubearbeiten, um angenehm weiches Seil zu erhalten. Von eBay-Händlern sollte man lieber Abstand nehmen, da dort sehr oft Seile minderer Qualität angeboten werden, deren kurze Fasern schnell aufdröseln und dann auch nicht mehr zu retten sind. Naturfaserseile werden traditionell als 220 m am Stück gefertigt und als sogenannte Trosse verkauft. Je nach Händler ist es aber normalerweise auch möglich, zugeschnittenes Seil als Meterware zu bekommen. Trossen haben jedoch einen günstigeren Preis pro Meter.

Seile veredeln gruendliche Methode2

Beim Zuschneiden sollte beachtet werden, dass sich das Seil im Prozess etwas verkürzen kann. Es empfiehlt sich dennoch, das Seil vor dem Veredeln zuzuschneiden, da es schwierig (nahezu unmöglich) ist, langes, nasses Seil zu entwirren. Traditionell wird das Seil in 8 m lange Stücke zugeschnitten. Optimal ist es, wenn das Seil maximal etwas mehr als 4 mal so lang ist wie die Armspanne des Fesselnden. Auf diese Weise kann das Seil, wenn es doppelt genommen wird, mit nur einem Nachgreifen durchgezogen werden. Je nach Körperbau des zu Fesselnden kann es aber hilfreich sein, die Seile länger oder kürzer zurechtzuschneiden.

Tipp: Zum Zuschneiden der Seile kann man das Sicherheitsmesser oder die Sicherheitsschere benutzen, die man sowieso beim Bondage als Sicherheitsvorkehrung dabeihaben sollte. So lernt man den gezielten Umgang mit dem Werkzeug.

Seile veredeln gruendliche Methode3Zuerst wird das Seil locker (nicht zusammengebunden) in den Kochtopf gelegt und mit reichlich Wasser bei etwa 60° „gekocht“. Hierbei wird starker Geruch freigesetzt. Auf ausreichende Belüftung achten! Sobald etwa 40 Minuten vergangen sind, sollte das Wasser gewechselt werden. Dieser Vorgang muss 2 bis 3 Mal durchgeführt werden, bevor es zum nächsten Schritt weitergeht. Seile veredeln gruendliche Methode4

Da nasses Hanfseil/Juteseil sich zusammenzieht, ist es sinnvoll, das Seil zum Trocknen aufzuspannen. Dabei muss dann alle 4 Stunden nachgespannt werden. Andernfalls kann es passieren, dass das Wasser beim Trocknen sogenannte Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Cellulosefasern erzeugt, die das Seil anschließend aufgedröselt und schlaff werden lassen. Die Zeit, die das Seil zum Trocknen braucht, ist abhängig von der Luftfeuchtigkeit und nimmt normalerweise mindestens 2 bis 3 Tage in Anspruch. Auch wenn das Seil sich äußerlich schnell trocken anfühlt, ist es im Inneren noch feucht.

Seile veredeln gruendliche Methode5Wenn das Seil gefärbt werden soll, ist dies nun der richtige Zeitpunkt dafür. Zum Färben eignet sich normale Textilfarbe (wir haben mit Simplicol gute Erfahrungen gemacht – ein Paket reicht für etwa 8 Seile à 8 Meter), wie sie auch für Produkte aus Baumwolle verwendet wird. Bitte bei der Verwendung die Hinweise des Herstellers beachten! Im Anschluss an das Färben muss das Seil wie zuvor beschrieben erneut getrocknet werden. Das Färben kann auch ohne vorheriges Trocknen durchgeführt werden. Dabei wird das Seil jedoch meist nicht vollständig durchgefärbt, was einen ungleichmäßigen Farbeindruck zur Folge hat.

Seile veredeln gruendliche Methode6 Nun werden die Fasern gebrochen und aufgelockert, indem das Seil mit etwas Kraft durch einen Karabiner oder Ähnliches gezogen wird. Hierdurch wird das Seil weicher und anschmiegsamer. Seile veredeln gruendliche Methode7

Anschließend werden alle losen Faserenden mit einer kleinen Flamme abgebrannt. Eine Lötlampe oder die Flamme von einem Gasherd eignen sich hierzu besser als die Flamme einer Kerze, da diese zusätzlichen Ruß ins Seil bringt. Das Seil muss zügig durch die Flamme gezogen werden, damit es nicht anbrennt. Anschließend sollte das Seil noch mehrmals durch ein sauberes Tuch gezogen werden, um den Ruß abzuwischen. Sobald das Seil nur noch wenig abfärbt, kann es noch mit etwas Babyöl eingeölt werden, indem man das Öl auf ein Tuch träufelt und das Seil anschließend durchzieht. Kamelienöl oder Lederwachs eignet sich hierfür auch. Jedoch sollte darauf geachtet werden, dass das verwendete Produkt nicht ranzig wird oder auf Kleidung zu Flecken führt.

Hinweis: Das Brechen kann auch als Letztes (nach dem Einölen) durchgeführt werden. Dies soll schonender für das Seil sein, kann jedoch zu neuen losen Fasern führen. Ein echter Unterschied ließ sich jedoch nicht feststellen.

Seile veredeln gruendliche Methode8Nun ist das neue Seil fast schon einsatzbereit. Es sollte jedoch noch bis zu 24 Stunden liegen, damit das Öl vollständig einziehen kann und nicht beim ersten Gebrauch abgerieben wird.

Viel Spaß beim Fesseln!

Informationen zu Veranstaltungen

In diesem Artikel soll es vor allem um Tüddeltreffs gehen. Ein Tüddeltreff ist eine Veranstaltung, die Personen das gegenseitige Fesseln ermöglichen soll. Die Regeln, die wir hier aufführen, haben wir mit größter Sorgfalt zusammengetragen und sie gelten normalerweise auch für andere BDSM-Veranstaltungen. Besonderheiten merken wir an den entsprechenden Stellen an. Allerdings können auf jeder Veranstaltung auch immer andere Regeln gelten und das letzte Worte haben die Organisatoren, die bestimmen was erlaubt ist und was nicht!

Information zu Veranstaltungen1Personen die sich fesseln lassen werden meist als „Ropebunny“ bezeichnet, während die aktiv fesselnden Personen als „Rigger“ bezeichnet werden. Andere Bezeichnungen für Personen in der bestimmenden Rolle sind „Top“ oder „Dom“. Diejenigen in der empfangenden Rolle nennt man auch „Bottoms“ oder „Subs“.

Hinweis: Die Bezeichnung „Ropebunny“ stößt gelegentlich auf Unbehagen bei Personen, die den Begriff nicht spielerisch verstehen sondern ihm eine abwertende Bedeutung zuschreiben. Als Alternative kann das Wort „Modell“  benutzt werden, wie es z.B. bei Übungspartnern von Frisören üblich ist, oder einfach
„Fesselpartner/in“.

Sofern es nicht ausdrücklich anders angegeben ist, kann jeder an einem Tüddeltreff oder sonstiger BDSM-Veranstaltung teilnehmen. Dabei ist es unerheblich ob jemand schon viel Erfahrung hat, es zum ersten Mal ausprobieren möchte oder auch einfach nur neugierig ist. Ggf. ist allerdings eine Anmeldung im Vorfeld nötig. Auf einem Tüddeltreff sollte, sofern nicht anders angegeben, normale und bequeme Straßenkleidung getragen werden. Auf anderen BDSM-Veranstaltungen ist häufig eher elegantere Kleidung angebracht. Dort können auch Fetisch-Outfits getragen werden. Ausschließlich schwarz zu tragen ist allerdings nicht notwendig, obwohl es manchmal so erscheint. Oft wird auch ein Motto oder ein Dresscode vorgegeben, an den man sich möglichst halten sollte, um nicht sofort unangenehm aufzufallen.

Hinweis: Egal ob nun es nun um einen Tüddeltreff oder andere Veranstaltung geht: Wer sich unsicher ist oder Fragen hat, sollte einfach mal im Vorfeld mit den Organisatoren sprechen. Diese sind, unserer Erfahrung nach, sehr hilfsbereit.

Information zu Veranstaltungen2Alkohol ist auf Tüddeltreffs üblicherweise absolut unerwünscht! Natürlich kommt es gelegentlich vor, dass vereinzelt mal ein Bier getrunken wird. Dabei sollte jedoch stets bedacht werden, dass selbst kleine Mengen Alkohol schon einen großen Einfluss auf die Fähigkeit haben können, Risiken zu bewerten! Dies kann unter Umständen dazu führen, dass der Rigger unachtsam wird oder die Gefahr einer Aktion völlig unterschätzt. Die Folgen bekommt das Ropebunny dann unangenehm zu spüren. Deshalb: Bitte kein Alkohol auf Tüddeltreffs!

Information zu Veranstaltungen5Eine weitere Gefahrenquelle, die schnell übersehen werden kann, geht von herumliegenden Seilen aus. Insbesondere wenn viele Personen auf kleinem Raum tüddeln, kann jemand durch einen unachtsamen Schritt auf einem Seil ausrutschen oder darin hängen bleiben.

Information zu Veranstaltungen3Information zu Veranstaltungen4Dies ist sehr leicht zu vermeiden, indem Seile nach Benutzung möglichst sofort wieder aufgewickelt werden, statt sie unachtsam herumliegen zu lassen. Außerdem trägt dies nicht nur zur Ordnung im Raum bei, sondern hilft dem Rigger nicht erst zeitaufwändig Seilknäule entwirren zu müssen, während ein ungeduldiges Ropebunny vielleicht bereits darauf wartet, vertüddelt zu werden.

Auf einem Tüddeltreff gibt es keine Pflicht mitzumachen. Wer jedoch gerade lieber zusehen möchte, sollte neben allen üblichen Höflichkeitsregeln unbedingt noch folgende Besonderheiten beachten.

Information zu Veranstaltungen6Im alltäglichen Leben werden (meist unbewusst) gewisse Distanzen zu Menschen eingehalten, die davon abhängig sind, wie nahe man der anderen Person steht. Hier ist dies mal anhand von Kreisen dargestellt. Bis zum roten Ring dürfen sich Personen aufhalten, die gut befreundet mit der Person in der Mitte sind. Der grüne Ring ist die Entfernung, auf die sich neutral empfundene Personen nähern können, die nicht mit der Person in der Mitte befreundet sind. Der blaue Ring ist der Abstand, den völlig fremde Personen oder Personen, die als negativ empfunden werden, einhalten sollten.

Wichtiger Hinweis: Die Abstände, die man gegenüber einer Person einhalten sollte, variieren je nach Stimmung sehr stark. Wenn eine Person sehr entspannt ist, ist ein kleiner Abstand durchaus angemessen. Wenn eine Person sich allerdings unwohl fühlt oder die Situation als peinlich empfindet (zum Beispiel weil sie gefesselt ist), dann können diese Abstände sehr viel größer sein als im Alltag!

Information zu Veranstaltungen7Auch wenn es normalerweise keine Pflicht zum Mitmachen gibt, ist der Tüddeltreff keine Publikumsveranstaltung. Je nach Stimmungslage kann das Fesseln zwischen zwei Personen sehr intim werden. Hierbei ist besonders darauf zu achten als Zuschauer nicht störend in die „Szene“ einzuwirken. Zum Beispiel durch zu geringe Distanz, penetrantes Starren oder „reinquatschen“.

Wer den Wunsch verspürt, in einer aktiven „Szene“ mitzumachen oder sehr nahe am Geschehen zu sein, sollte dies idealerweise vorher mit den aktiven Personen abgesprochen haben oder sich ansonsten möglichst zurückhaltend und vorsichtig bemerkbar machen. Spätestens nach einer Zurückweisung sollte dann auch wieder eine ausreichende Distanz eingehalten werden.

Information zu Veranstaltungen8Gleiches gilt bei Fragen oder Kontaktaufnahmen, die ausschließlich an den aktiven Part gerichtet sind. Auch solche Unterbrechungen wirken sich oft negativ auf alle Beteiligten einer Szene aus, stören die Atmosphäre oder holen im schlimmsten Fall die Personen aus ihrem Mindset und machen es ihnen unmöglich, die Szene fortzusetzen.

Hinweis: Vereinzelt kommt es auch vor, dass eine Person sich selbst fesselt, ohne Partner. Auch dies ist eine „Szene“, die mit der gleichen Zurückhaltung respektiert werden sollte, wie dies auch bei tüddelnden Pärchen getan wird. Auch eine „Ein-Personen-Szene“ ist eine „Szene“!

Information zu Veranstaltungen9Eine Person die sich unterwürfig verhält, passiv ist oder sich fesseln lässt, ist nicht automatisch Jedermanns Spielzeug! Obwohl dies eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, müssen Einzelpersonen gelegentlich darüber aufgeklärt werden, dass unterwürfige oder gefesselte Menschen auf Veranstaltungen wie Tüddeltreffs nicht ungefragt begrabscht, erniedrigt oder sonstwie belästigt werden dürfen. Dies ist nämlich NICHT der Fall! Hier gelten die selben Regeln wie auch überall sonst im Leben: Jede Person entscheidet selbst, mit wem sie intim werden möchte und was sie als intim empfindet. Wer dies nicht respektieren kann, gehört nicht auf eine BDSM-Veranstaltung.

Merksatz: Ein(e) Sub ist nicht zwangsläufig auch dein(e) Sub!

Information zu Veranstaltungen10Auf jeglichen BDSM-Veranstaltungen gilt normalerweise ausdrückliches Fotografie-Verbot! Dies soll zum Schutz der einzelnen Teilnehmer beitragen. Die meisten Personen empfinden solche Veranstaltungen als etwas eher intimes und möchten daher entweder gar keine Fotos oder zumindest sehr genau kontrollieren können, wer Fotos von ihnen besitzt, die sie in den Zusammenhang mit BDSM bringen könnte. Die ist teilweise gesetzlich zwar schon durch die Rechte am eigenen Bild gewährleistet, kann aber im Einzelfall nicht immer kontrolliert werden. Besonders wenn viele Fotos von mehreren Personen gemacht werden. Um dieses Problem gar nicht erst aufkommen zu lassen und um eine völlig entspannter Atmosphäre zu schaffen, in der sich jeder möglichst wohl fühlt, sind Fotos generell verboten. Gelegentlich gibt es auch Ausnahmen, in denen bestimmte Personen beauftragt und/oder bestimmte Räumlichkeiten bereitgestellt werden, um Erinnerungsfotos zu ermöglichen. Sollte dies nicht der Fall sein, kann eventuell einer der Organisatoren auch eine Ausnahme genehmigen, die aber unbedingt auch kontrolliert werden sollte um sicherzustellen, dass niemand abgelichtet wurde, der nicht vorher seine Zustimmung gegeben hat!

Information zu Veranstaltungen11Wenn Dinge mit hoher Geschwindigkeit und großer Reichweite durch den Raum gewirbelt werden, dann gilt natürlich immer große Vorsicht. Das betrifft ALLE Teilnehmer. Dass man mit einem Seil oder einer Peitsche nicht unachtsam umgeht, sollte selbstverständlich sein. Achtet aber bitte auch darauf, wo ihr entlang lauft und ob dort gerade ein Rigger mit Seil hantiert oder evtl. eine Peitsche geschwungen wird. Gerade beim Fesseln oder Spielen benötigen die Personen etwas mehr Platz. Darauf sollte inbesondere auch geachtet werden, wenn man sich zu anderen Personen dazu setzt. Andernfalls muss man damit rechnen, mal etwas abzubekommen und ist daran dann auch selbst Schuld.

Information zu Veranstaltungen12Wenn trotz Sicherheitsabstand ein Unfall passiert, sind meistens beide teilweise Schuld. Während ein Seil dann normalerweise einfach nur unangenehm schmerzt, ist eine Peitsche wesentlich gefährlicher und kann auch ernste Verletzungen hinterlassen. Dies kann dann unangenehme Streitigkeiten auslösen oder sogar zu einer Anzeige führen.

All diese Regeln sollen dazu dienen, jedem Teilnehmer eine angenehme und entspannte Atmosphäre zu bieten, in der sorgenfrei drauflosgetüddelt oder -gespielt werden kann, ohne Sorge vor Verletzungen oder Übergriffen haben zu müssen. Also haltet euch bitte daran.
Wir wünschen viel Spaß beim Knoten und Spielen!

Schlüssel-Chaos

Schlüsselchaos1Wer sich nach und nach Schlösser der gleichen Marke kauft, wird das Problem erleben, dass es sehr schwer werden kann, die Schlüssel wieder dem passenden Schloss zuzuordnen. Da gute Schlösser generell schon ihren Preis haben und gleichschließende Schlösser (verschiedene Schlösser mit identischem Schlüssel) oftmals noch teurer oder zumindest schwerer zu bekommen sind, ist es nicht für jeden möglich diese zu benutzen.

Hinweis: Bei sehr preiswerten oder gar billigen Schlössern ist große Vorsicht geboten! Nicht nur, dass diese oft schlecht verarbeitet sind und hohes Verletzungspotential bieten, sondern die Qualität der Schließmechanismen ist meist auch eine Katastrophe. So kann man sich nie sicher sein, ob sich das Schloss ein weiteres Mal öffnen lässt. Denkt bitte daran, dass Vorhängeschlösser eigentlich auf ein ganz anderes Anwendungsgebiet ausgelegt sind, wo es nicht immer so sehr auf abgerundete Kanten oder 100% zuverlässige Funktionalität ankommt.

Schlüsselchaos2Während einer Session ist es nicht nur unangenehm, wenn der passende Schlüssel lange gesucht werden muss. Es kann auch schnell schmerzhaft oder gefährlich werden, falls die gefesselte Person zum Beispiel einen Krampf bekommt oder ein Notfall eintritt und nicht schnell genug befreit werden kann.

Bei Schlössern die zwar identisch aussehen, jedoch von unterschiedlichen (günstigen) Herstellern sind, kann es sogar passieren, dass ein falscher Schlüssel stecken bleibt, abbricht oder den Schließmechanismus beschädigt. Dann kann es nötig werden, die Schlösser mit Werkzeug oder, im schlimmsten Fall, professioneller Hilfe zu öffnen. Solch ein Vorfall kann auch das Vertrauen in den Partner sehr auf die Probe stellen.

Schlüsselchaos6Wenn neben Ledercuffs noch Halsbänder, Knebel, Masken, Keuschheitsgürtel oder andere abschließbare Dinge zum Einsatz kommen, können schnell mal 10 oder mehr Schlösser bzw. Schlüssel benötigt werden.

Schlüsselchaos4Eine Möglichkeit, die Schlüssel sortiert aufzubewahren ist eine sogenannte Gliederpuppe oder Modellpuppe, wie man sie oft bei Künstlern findet.

Die einzige Vorbereitung, die nötig ist, um solch eine Puppe zur Schlüssel-Aufbewahrung zu nutzen, ist Nägel an den Stellen in die Puppe zu schlagen, an denen bei der gefesselten Person Schlösser zum Einsatz kommen. Da diese Puppen üblicherweise aus Holz sind, ist dies normalerweise kein Problem und schnell erledigt.

Schlüsselchaos5Die Verwendung solch einer Puppe hat den Vorteil, dass es sich um eine kostengünstige Lösung handelt, die ein sehr schnelles Wiederfinden der passenden Schlüssel ermöglicht.

Wer die handwerkliche Arbeit scheut oder aus anderen Gründe mit dieser Lösung nicht zufrieden ist, kann auch einen Schlüsselkasten benutzen, wie er oft in Firmen oder bei einem Hausmeister zu finden ist. Der Vorteil bei einem solchen Schlüsselkasten ist, dass er meist zusätzlich verschlossen werden kann. Wenn die Person, an der die Schlösser benutzt werden, sich noch frei bewegen kann, ist es so deutlich unkomplizierter sie von allen Schlüsseln fernzuhalten. Bei dieser Methode sollte allerdings unbedingt eine Liste vorhanden sein, die deutlich macht, welcher Schlüssel (Nummer im Kasten) zu welchem Körperteil gehört! Eine direkte Beschriftung der Schlüssel ist eher unglücklich, da dann sehr genau darauf geachtet werden muss, dass die Schlösser immer nur an ihrer einen bestimmten Stelle zum Einsatz kommen!

Hinweis: Schlüssel so aufzubewahren, dass auch eine außenstehende Person schnell durch das System durchsteigt, ist immer eine gute Idee. Schließlich kann jederzeit mal ein Notfall eintreten, durch den die einzige Person, die das System kennt, bewusstlos oder sonstwie nicht verfügbar ist. Insbesondere bei Langzeitfesselungen, Keuschhaltung oder ähnlichem.